Gladbach: Im Hecking’schen Wohnzimmer zum 4-3-3
Der Start in seine dritte Saison als Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach hätte für Dieter Hecking kaum besser laufen können. Mit 14 Punkten aus den ersten sieben Spielen stehen die Fohlen auf einem sehr guten dritten Tabellenplatz. Nun äußerte sich der 54-Jährige über die Entstehung des neuen Spielsystems und den Weg zum Rekordtransfer von Wunschspieler Alassane Pléa.
Hecking: Geburtsstunde vom 4-3-3 die Saisonanalyse der vergangenen Spielzeit
Mit einem wiederholt ernüchternden 9. Tabellenplatz am Ende der Saison 2017/18 musste in Gladbach eine neue Spielidee auf den Platz. In „zwei sehr ausführlichen, offenen Gesprächen“ zwischen Dieter Hecking und Borussen-Manager Max Eberl analysierte man die abgelaufene Spielserie. Die Idee eines neuen Spielsystems hatte der Cheftrainer der Fohlenelf „schon länger im Kopf“: „Mein Spielsystem war schon sehr häufg 4-3-3, natürlich mit Abweichungen.“ Geburtsstunde des offensiven Spielsystems waren laut Hecking schlussendlich die Gespräche „bei Borussia und einmal beim 54-Jährigen zu Hause“.
Die Analyse zwischen Sportdirektor und Cheftrainer behandelt die Frage, „welche Spieler man zur Verfügung hat“ und wie man sie einsetzen kann. „Man skizziert, was man verändern kann, welche Spielsysteme infrage kommen, auf welchen Positionen die Spieler eingesetzt werden könnten“, erläutert der Trainer die Analyse. Die Stärken des Kaders der Gladbacher liegen im Zentrum: „Da haben wir viele Spieler mit hoher Qualität und ganz unterschiedlichen Stärken.“
Darunter sind „gute Flügelstürmer mit Schnelligkeit, die in Eins-gegen-eins-Situationen gehen“. „Da war schnell klar, dass das 4-3-3 die passende Variante sein könnte“, äußerte sich der ehemalige Bundesligaprofi in der „SportBild“. Was die Umsetzung der Hecking’schen Spielidee erschwerte: Die Suche nach einem passenden Mittelstürmer. „Max Eberl und ich waren uns schon im Sommer des vorigen Jahres einig, dass ein klassischer Mittelstürmer unserem Kader guttun würde. Wir haben ihn aber nicht bekommen,“ so Hecking.
Rekord-Neuzugang Pléa: Kein Interesse an der Premiere League
Die Suche eines passenden Mittelstürmers bescherte Fohlen-Manager Max Eberl einen vollen Terminkalender. Nachdem man „aus mehreren infrage kommenden Spielern“ eine Auswahl zusammentrug, kristallisierten sich mit Niclas Füllkrug und Pléa die Favoriten heraus. „Pléa war über Monate ein Thema. Da hat unsere Scouting-Abteilung herausragende Vorarbeit geleistet“, lobt Hecking die Arbeit der Scouts.
Aufgrund dessen, dass der Pléa-Transfer laut Hecking „wirtschaftlich schwierig werden würde“, liefen parallel sowohl Verhandlungen mit dem jungen Franzosen als auch mit 96-Spieler Füllkrug . Da sich irgendwann abzeichnete, „dass es mit Hannover keine Einigung gibt“ und man sich in Gladbach fast gleichzeitig mit Southampton über den Transfer von Jannik Vestergaard einige, öffnete sich dank einer Ablösesumme von 25 Millionen Euro die Chance den Rekordtransfer zu verwirklichen.
„Durch den Verkauf von Vestergaard hatten wir die wirtschaftliche Möglichkeit, den Pléa-Transfer zu realisieren. Er hatte uns immer signalisiert, dass er nicht nach England will, sondern nur zu uns..“, so Hecking über den Wunsch des Rekord-Neuzugangs, an den Niederrhein zu wechseln. Borussia Mönchengladbach steht nicht zuletzt dank der Torgefährlichkeit des 25-Jährigen, der perfekt in das neue System passt, auf dem 3. Platz der Tabelle.