Gladbachs Vizepräsident Bonhof: „Wir sollten bodenständig bleiben“
Borussia Mönchengladbachs Vizepräsident Rainer Bonhof ist begeistert von der aktuellen Situation der Fohlen. Im Interview mit der „Sport Bild“ spricht der 67-Jährige über die Erfolgsserie von Gladbach und den Einfluss durch die Arbeit von Trainer Marco Rose.
Bonhof: „Da wird noch so viel passieren“
Bonhof spielte von 1970 bis 1978 bei Gladbach und trainierte die Fohlen von 1998 bis 1999. Mit den Fohlen gewann er in seiner aktiven Spielzeit den UEFA-Pokal, den DFB Pokal und wurde viermal deutscher Meister. In der aktuellen Bundesligasaison führt Gladbach nun die Tabelle an und ist auf Erfolgskurs. Ob es dieses Jahr zu einem weiteren Titelgewinn kommt, möchte Bonhof noch nicht klar deuten: „Es ist noch nicht mal ein Drittel der Saison vorbei, da wird noch so viel passieren. Wir sollten bodenständig und realistisch bleiben. Das hat uns in der Vergangenheit immer ausgezeichnet, das sollten wir beibehalten.“ Die Tabellenführung möchte man in Gladbach natürlich trotzdem nicht hergeben: „(…) Deswegen hätte ich auch nichts dagegen, wenn die schöne Momentaufnahme noch eine Weile andauert. Wir werden den Weg, den der Verein im Sommer eingeschlagen hat, genauso entschlossen weitergehen wie bisher.“
Der Vizepräsident genießt den Höhenflug der Borussia und zeigt sich begeistert zur Spielweise und Mentalität der Mannschaft: „Ich freue mich jedes Mal aufs Neue. Die Mannschaft spielt nicht nur schönen Fußball, sondern liefert auch die passenden Ergebnisse. Das zusammen macht mir richtig Spaß. Und die Spieler selbst sind ja auch begeistert.“ Er fügt hinzu: „Die Jungs identifizieren sich total mit der neuen Spielidee. Und was ich als noch viel wichtiger empfinde: Sie haben die Überzeugung, jedes Spiel drehen zu können und glauben bis zur letzten Minute an sich. Das haben sie in Rom und Istanbul mit den späten Ausgleichstoren eindrucksvoll bewiesen.“
Höhere Widerstandsfähigkeit unter Marco Rose
Bonhof ist kein Freund von frühen Prognosen, auch in Bezug auf die Veränderung im Spiel seit dem neuen Trainer Rose. Der Vizepräsident ist sich trotzdem sicher, dass Marco Rose am einen oder anderen Rädchen gedreht hat: „(…) Was man aber sicher schon sieht: Die Widerstandsfähigkeit ist großer geworden, die Mannschaft stemmt sich mehr gegen Niederlagen. Wie sie gegen Frankfurt beide Male nach den Anschlusstreffern reagiert hat, war beeindruckend.“
Der „Sport Bild“ erklärt Bonhof außerdem, welchen Anteil Trainer Marco Rose seiner Meinung nach an der Entwicklung der Mannschaft hat: „Den erkennen Sie, wenn Sie regelmäßig unsere Trainingseinheiten verfolgen. Mit welcher Versessenheit er auf die kleinsten Details in seinen Übungen achtet und mit welcher Emotionalität er den Ehrgeiz der Spieler herauskitzelt, das gucke ich mir gerne an. Das Training ist intensiv, temporeich und lebhaft. Daher überrascht es mich nicht, dass die Mannschaft auch in Spielen genau das verkörpert.“