Im Sommer 2017 wechselte Mickaël Cuisance aus der U19 des französischen Zweitligisten AS Nancy zu Borussia Mönchengladbach. In seiner Premieren-Saison für die Fohlen wusste der damals 18-Jährige sofort zu überzeugen und wurde am Ende von den Fans sogar zum Spieler der Saison gewählt. In der laufenden Spielzeit kann Cuisance diese Leistung bislang allerdings nicht bestätigen. Für Schlagzeilen sorgt der einstige Überflieger zurzeit nur außerhalb des Platzes.
Während der französische U-Nationalspieler im letzten Jahr auf 24 Bundesliga-Einsätze (2 Vorlagen) kam, stand er in dieser Saison erst ein einziges Mal in der Startelf der Borussia. Weitere achtmal wurde er eingewechselt. Die Konkurrenz um Jonas Hofmann, Denis Zakaria und Florian Neuhaus ist momentan einfach zu stark, Cuisance kommt nicht mehr zum Zug. Im Winter hatte er offenbar eindringlich um einen Wechsel gebeten. „Vor der Winterpause gab es mehrere Gespräche, in denen Mickaël uns mitteilte, dass er weg will, um mehr Spielpraxis zu bekommen“, bestätigt Sportdirektor Max Eberl gegenüber „BILD“.
Da man um die Qualitäten des zentralen Mittelfeldspielers weiß, verweigerte Gladbach ihm jedoch die Freigabe. „Natürlich ist es schwer für ihn, auf seiner Position ist die Konkurrenz groß, da muss man auch mal Geduld haben. Aber wir glauben total an seine Fähigkeiten, er soll auch ruhig weiter so frech spielen, genau dieses Besondere an ihm wollen die Fans doch sehen“, erklärt Trainer Dieter Hecking.
Doch statt auf dem Rasen zu überzeugen, sorgt Cruisance abseits des Platzes aktuell vielmehr mit unrühmlichen Taten für Gesprächsstoff. So war der 19-Jährige im Februar vergangenen Jahres in einen schweren Unfall verwickelt. Auf der Autobahn war er auf ein Stauende aufgefahren, infolgedessen eine beteiligte Person verletzt wurde. Wie nun obendrein bekannt geworden ist, muss sich Cuisance in dieser Woche zudem in einer weiteren Angelegenheit vor Gericht verantworten. Bereits im August letzten Jahres hatte man ihn beim Fahren ohne Führerschein erwischt.
Die Borussia wollte sich bislang nicht zu dem Strafverfahren äußern. Sicherlich auch, da man angesichts der aktuellen Situation am Niederrhein (nur fünf Punkte aus sechs Spielen) sämtliche Störfaktoren auszublenden versucht. Bleibt zu hoffen, dass der gebürtige Straßburger bald auch wieder auf dem Spielfeld die Überholspur findet. Eine Möglichkeit, um mal wieder seine fußballerischen Qualitäten unter Beweis zu stellen, bietet dabei die heutige Partie der französischen U20-Nationalmannschaft gegen Südkorea.
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