Am Samstag meldete der VfL Osnabrück Vollzug: Moritz Nicolas wird für ein Jahr von Bundesligist Borussia Mönchengladbach an die Bremer Brücke ausgeliehen. Nach einer eher unglücklichen Zeit bei Union Berlin, fiebert der 22-Jährige seiner neuen Aufgabe bei den Lila-Weißen entgegen. Nicolas soll Routinier Philipp Kühn um den Stammplatz zwischen den Pfosten herausfordern.
„Der VfL ist ein sehr, sehr cooler Verein. Mit einer guten Fanbase. Mit einer coolen Mannschaft, die letztes Jahr gut in der 2. Bundesliga angekommen ist. Ich glaube, ich kann mich hier sehr gut weiterentwickeln“, begründete Nicolas seinen Wechsel gegenüber dem Vereinsmedium. Osnabrücks Torwarttrainer Rolf Meyer sieht in Nicolas den richtigen Mann für den VfL: „Wir sind überzeugt, dass sich Moritz beim VfL weiterentwickeln kann und er uns helfen kann, die gemeinsamen Ziele zu erreichen – genau wie viele seine seiner Vorgänger.“
In der Tat formte der VfL Osnabrück in den vergangenen Jahren mehrere Nachwuchstorhüter zu gestandenen Profis. Nach dem Abgang von Nils Körber (Leihende und Rückkehr zu Hertha BSC), soll Nicolas der Durchbruch bei den Niedersachsen gelingen. Indes ziert der Kader des VfL Osnabrücks vier Torhüter: David Buchholz, Laurenz Beckemeyer, Philipp Kühn und Moritz Nicolas. Während Buchholz und Beckemeyer als Ergänzungsspieler zum Profikader gehören, wird der Konkurrenzkampf um die Nummer 1 zwischen Nicolas und Kühn ausgetragen. Das bestätigte auch Rolf Meyer, welcher von einem „offenen Konkurrenzkampf“ zwischen Nicolas und Kühn spricht.
Philipp Kühn dürfte jedoch alles daran setzen, um seinen Platz zu verteidigen. In der vergangenen Saison profitierte der 27-Jährige von der Verletzung von Konkurrent Körber und absolvierte insgesamt 28 Ligaspiele. Kühn etablierte sich zum Stammtorhüter und wurde zum wichtigen Rückhalt für den VfL im Abstiegskampf. Der „Kicker“ zeichnete ihn im Rahmen der Saisonanalyse mit dem Prädikat „herausragend“ aus.
Dennoch dürfte Nicolas keineswegs nach Osnabrück wechseln, um sich mit einem Platz auf der Ersatzbank zu begnügen. Aufgrund mangelnder Einsatzzeiten wurde seine bis 2021 vereinbarte Leihe zu Union Berlin in diesem Sommer abgebrochen. Beim VfL Osnabrück erhofft er sich die nötige Spielzeit und den Dosenöffner zu einer großen Karriere. „Ich versuche der Mannschaft zu gut wie möglich zu helfen. Ich versuche gut zu kommunizieren. Und natürlich das, was am Ende des Tages am wichtigsten ist: Die Bälle zu halten. Ich versuche eine Anspielstation im Spielaufbau zu sein und die Jungs bestmöglich zu unterstützen“, möchte sich Nicolas trotz eigener Interessen ganz in den Dienst der Mannschaft stellen.
Bei Borussia Mönchengladbach gilt Moritz Nicolas als Mann der Zukunft. Auf lange Sicht soll er Yann Sommer im Tor der „Fohlen“ beerben. Um dieses Ziel zu erreichen, muss er die Hürde beim VfL Osnabrück nehmen und seine Entwicklung weiter vorantreiben. Nach der misslungenen Zeit bei Union Berlin zählt für den Torhüter nämlich nur eins: Den „offenen Konkurrenzkampf“ mit Kühn für sich entscheiden und somit möglichst viel Spielpraxis in der 2. Bundesliga sammeln. Ein zweites Jahr als Ersatztorhüter wäre für Nicolas Förderung zumindest alles andere als sinnvoll.
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