Mittelfeldspieler Vincenzo Grifo blickt auf einen holprigen Start bei Borussia Mönchengladbach zurück. Im Sommer für 6 Millionen Euro vom SC Freiburg verpflichtet, verletzte er sich einen Tag vor dem ersten Bundesliga-Spieltag am Knie. Mit dem „kicker“ hat der Italiener jetzt über die zurückliegenden Wochen, seine bisherige Karriere und den Traum von der Nationalmannschaft gesprochen.
„Ich hatte in der Vorbereitung keinen Tag gefehlt. Alles lief gut. Wenn du dann hörst, dass jetzt erstmal vier, fünf Wochen Pause anstehen, ist das ein Schlag“, sagt Grifo rückblickend über den Zeitpunkt seiner Verletzung. Der 24-Jährige zog sich einen Tag vor dem Derby gegen den 1. FC Köln eine Kapselverletzung am Knie zu. Rund vier Wochen musste er pausieren, gegen Hannover 96 am siebten Spieltag feierte er sein Comeback. In der Nachspielzeit erzwang der Edeltechniker dann den Elfmeter, der zum 2:1-Endstand führte. „Das Spiel tat mir sehr gut. Ich konnte zeigen, dass ich in der Lage bin, der Mannschaft zu helfen“, sagt Grifo über sein Debüt für seinen neuen Klub.
Gegen den SV Werder Bremen am nächsten Spieltag wurde er dann lediglich in den Schlussminuten eingewechselt, gegen Fortuna Düsseldorf im DFB Pokal saß er gar 90 Minuten auf der Bank. Eine Enttäuschung? „Die Entscheidungen des Trainers habe ich zu akzeptieren. Für mich bedeutet so etwas, dass ich mich noch mehr anbieten muss“, so der Linksaußen. In der Partie gegen die TSG 1899 Hoffenheim durfte der Rechtsfuß dann von Beginn an ran – und wusste zu überzeugen. Mit zwei Vorlagen war er maßgeblich am 3:1-Erfolg der Fohlen beteiligt. „Hoffenheim war einer dieser Tage im Fußball, an denen alles funktioniert. Und natürlich habe ich mich gefreut, dass ich gleich bei meiner Startelfpremiere meine Qualitäten zeigen konnte“, so der Italiener.
Anders als viele andere Profis wurde Grifo nicht in einem Nachwuchsleistungszentrum ausgebildet. Während seiner Zeit in der U19 des Karlsruher SC arbeitete er parallel noch als KFZ-Mechatroniker. Mit 19 folgte dann der Wechsel in die U23 der TSG 1899 Hoffenheim. „In Hoffenheim ging es schlagartig aufwärts. Nach sechs Spielen hatte ich fünf Tore für die U 23 geschossen und wurde hochgezogen. Kurze Zeit später waren es bereits zwölf Bundesligaspiele“, blickt der in geborene Pforzheimer zurück.
Durch den damaligen Trainerwechsel zu Markus Gisdol verlor er dann jedoch den Anschluss an die erste Mannschaft. Anschließend folgten Leihen zu Dynamo Dresden und dem FSV Frankfurt in die zweite Liga. Als einen Rückschritt sieht Grifo dies heute jedoch nicht: „Sich verleihen zu lassen, war die richtige Entscheidung. Gerade in Frankfurt konnte ich mich unter Benno Möhlmann super entwicklen, der FSV war das Sprungbrett nach Freiburg.“ Sein großes Ziel verlor er dabei nie aus den Augen: „“Ich habe mir geschworen: Du warst schon mal in der Bundesliga – und da kommst du auch wieder hin.“
Als ehemaliger U20-Nationalspieler möchte Grifo natürlich auch irgendwann für die „Squadra Azzurra“ auflaufen. Ein durchaus ambitioniertes Ziel, wie ihm bewusst ist. Dennoch denkt der Offensivspieler in kleinen Schritten: „Ich arbeite darauf hin. Es stimmt, dass die italienische Nationalelf mein Traum ist. Ich weiß aber auch, dass zunächst einmal der nächste Schritt in Gladbach erfolgen muss.“ Seine oberste Priorität habe momentan, sich bei der Borussia zu etablieren und Stammspieler zu werden.
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