Tony Jantschke ist eins der Urgesteine bei Borussia Mönchengladbach. Seit 2006 spielt der Verteidiger für die Fohlen. Von den eigenen Fans wurde er liebevoll „Fußballgott“ getauft. Im Interview mit dem Online-Magazin „Fohlen Hautnah“ sprach der 29-Jährige über seine Rolle im neuen System von Trainer Marco Rose, Sommertransfers und die Zeit nach seiner aktiven Fußballkarriere.
Erst zwei Spiele durfte Jantschke in dieser Saison von Anfang an absolvieren. In der Europa League kam der Routinier noch nicht eine einzige Minute zum Einsatz. Das könnte vor allem auch mit dem Spielsystem, das der neue Trainer Marco Rose eingeführt hat, zusammenhängen. Seine Art, Fußball zu spielen, ist sehr laufintensiv und kräfteraubend. „Ich weiß nicht, ob mir das Pressing als Spielertyp unbedingt entgegenkommt. Wir stehen jetzt sehr hoch und dann gibt es hinten viele Situationen, in denen es zu Zweikämpfen kommt“, so Jantschke.
Trotzdem vertraut ihm Rose immer dann, wenn andere Spieler aufgrund von Verletzungen ausfallen. Auch jetzt, wenn Matthias Ginter den Gladbachern aufgrund einer Schulterverletzung nicht zur Verfügung steht, wird Jantschke einen Startelfplatz sicher haben. Mit dieser Rolle kann der geborene Oberlausitzer sehr gut leben. „Natürlich würde ich gerne jede Woche auf dem Platz stehen, aber ich bin Realist und kenne meine Rolle.“ Für ihn gebe es aufgrund von Dreifachbelastung und immer wiederkehrenden Verletzungen keine allgemeingültige Definition eines Stammplatzes.
Gerade für diese Dreifachbelastung hat sich die Borussia im Sommer allerdings gut aufgestellt. Mit Stefan Lainer, Breel Embolo, Marcus Thuram und Ramy Bensebaini kamen gleich mehrere Spieler hinzu, die den Gladbachern sofort weiterhelfen konnten. „Ich muss hier der Vereinsführung ein großes Kompliment aussprechen, denn in den letzten Jahren hatten wir in Mönchengladbach immer sehr gute „Typen“. Das war in dieser Transferperiode genauso, die Spieler haben sich sehr gut eingefügt“, so Jantschke.
Zudem wagt der Gladbacher Publikumsliebling einen Blick in die Zukunft. Für die Zeit nach seiner aktiven Profikarriere hat er sich bereits „sehr ordentliche Pläne“ zurecht gelegt. „Hans Meyer hat mal zu mir gesagt: Es gibt keine bessere Ausbildung, um im Fußballbereich zu arbeiten, als Profifußballer gewesen zu sein. Wenn man nach seiner aktiven Karriere in einen anderen Bereich geht, würde man sozusagen seine Ausbildung wegwerfen“, sagt Jantschke. Auch ein Engagement als Fernsehexperte könnte sich der ehemalige U21-Nationalspieler vorstellen.
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