Seit dem geplatzten Wintertransfer zum SSC Neapel läuft es für Amin Younes bei Ajax Amsterdam alles andere als rund. Am vergangengenen Wochenende verweigerte er die Einwechslung gegen den SC Heerenven. Als Folge geht es für den deutschen Nationalspieler künftig statt auf die Plätze der Eredivisie nur noch zur zweiten Mannschaft des niederländischen Hauptstadtklub. Und auch seine weitere Zukunft scheint bislang ungeklärt. Trotz eines für den Sommer geplanten Vorvertrags mit dem „Azzurris“ plant Younes offenbar ein Comeback in die Bundesliga.
Das Jahr 2018 hat sich der Dribbling-Künstler von Ajax Amsterdam sicher anders vorgestellt. Im Januar ließ Amin Younes den bereits sicher geglaubten Transfer zum Serie-A-Klub SSC Neapel im letzten Moment aus „familiären Gründen“ platzen, obwohl er bereits den Medizin-Check in Italien absolviert hatte. Anstatt in Süditalien zu kicken, wollte der 24 Jahre alte Offensivspieler lieber seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag bei Ajax Amsterdam erfüllen.
Doch anstatt dem nachzukommen, verweigerte er beim Ajax-Spiel gegen Heerenveen (4:1) seine Einwechslung kurz vor Schluss. Grund für die Arbeitsverweigerung: Younes hielt seinen Kurzeinsatz für „unnötig“ und ist sauer, dass er nach dem geplatzten Transfer nur noch eine Nebenrolle in der Hauptstadt spielt (vier Kurzeinsätze in sieben Spielen). Nach der Arbeitsverweigerung wurde er von Ajax für die nächsten zwei Wochen zur zweiten Mannschaft verbannt.
Doch der Confed Cup-Sieger hat keine Lust auf die Reservistenrolle und plant stattdessen sein Comeback ins deutsche Oberhaus. Wie die „BILD“ berichtet, beschäftigt sich Borussia Mönchengladbach intensiv mit einer Rückkehr von Younes. Der Super-Dribbler stand bereits 15 Jahre bei Borussia unter Vertrag, durchlief in dieser Zeit alle Jugendmannschaften der Fohlen.
Im Sommer 2015 verkauften die Gladbacher den Linksaußen für 2,5 Millionen Euro an Ajax Amsterdam, weil er im Konzept von Ex-Trainer Lucien Favre keine Rolle spielte. In Amsterdam startete Younes durch und spielte sich bis in die Nationalmannschaft. Neben Gladbach sollen auch andere Bundesligaklubs wie der FC Bayern, RB Leipzig und der FC Schalke 04 ein Auge auf den 24-Jährigen geworfen haben.
Für eine Rückkehr an den Niederrhein spricht, dass Gladbachs Manager Max Eberl auch in schweren Zeiten immer zu ihm hielt, an dessen Stärken glaubte. Younes ist ein absoluter Harmonie-Mensch, die Nähe zu seiner Familie in Düsseldorf für ihn ein wichtiges Argument. Womöglich genau dieser private Grund, weshalb er den Transfer zum SSC Neapel im Winter platzen ließ.
Doch obwohl Younes‘ Vertrag bei Ajax am 30. Juni ausläuft, könnte der Confed Cup-Sieger wohl dennoch nicht ablösefrei zu haben sein. Grund dafür ist ein Kontrakt, welchen der 24-Jährige im Winter mit Napoli geschlossen hat. Dies bestätigte SSC-Anwalt Mattia Grassani zuletzt auch gegenüber dem Radiosender „CRC“: „Der Klub hat den Spieler ab 1. Juli 2018 unter Vertrag genommen. Der Vertrag liegt der Serie A vor. Und deshalb ist, egal, was im Kopf des Spielers vorgeht, Napoli der einzige Klub, der seine Leistungen ab dem 1. Juli haben wird.“
Demnach soll Napoli, laut dem italienischen Transferexperten Alfredo Pedullà, bereit sein, dem Flügelstürmer die Wechselfreigabe für eine mögliche Ablöse in Höhe von zehn Millionen Euro zu erteilen. Ein Schnäppchen würde Max Eberl mit Younes, der die Borussia für 2,5 Millionen Euro in Richtung Amsterdam verlassen hat, aber nicht machen. Wie die „BILD“ weiter berichtet, will Younes es auf einen möglichen Rechtsstreit mit dem italienischen Top-Klub ankommen lassen.
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