Zwischen Euphorie und Ernüchterung: Gladbach auf der Suche nach Konstanz
Die bittere 1:2-Niederlage im DFB-Pokal gegen den SV Darmstadt 98 wollte Daniel Farke, Trainer von Borussia Mönchengladbach, nach der Partie am Dienstagabend nicht überbewerten. Zu positiv ist der Eindruck aus den zurückliegenden Spielen, zu groß ist die Euphorie, die seit seiner Amtsübernahme in Gladbach herrscht. Doch das Ausscheiden gegen den Zweitligisten zeigt auch, woran es den Fohlen aktuell noch mangelt.
Aus gegen Darmstadt „keine Blamage“
Dass die favorisierte Borussia in Darmstadt letztendlich als Verlierer vom Platz ging, stuften nicht wenige zumindest als Überraschung ein. Farke hingegen lobte nach der Partie vor allem den Gegner, der gegen seine Mannschaft ein Spiel „auf Bundesliga-Level“ geboten habe: „Es ist keine Blamage, bei Darmstadt 98 auszuscheiden.“
In der Tat wird die Rolle des Underdogs dem Tabellenführer der 2. Bundesliga, der seit dem 16. Juli kein Pflichtspiel mehr verloren hat, nur teilweise gerecht. Trotzdem ist die Niederlage aus Sicht der Fohlen sicherlich ein Makel in einer bis dato sehr ordentlichen Saison.
Positive Entwicklung mit Rückschlägen
Gerade im Vergleich zur vergangenen Spielzeit kann sich die Zwischenbilanz in dieser Saison sehen lassen. Mit 16 Punkten aus zehn Spielen steht die Elf vom Niederrhein auf einem soliden sechsten Tabellenplatz. Dabei konnte man beim 3:0-Erfolg über RB Leipzig Mitte September sowie nicht zuletzt durch den 5:2-Derbysieg gegen den 1. FC Köln große Ausrufezeichen setzen.
Auch die spielerische Entwicklung unter Daniel Farke wird sowohl von Experten als auch innerhalb der Mannschaft äußerst positiv bewertet. „Wir haben einen neuen Spielstil in unserer Truppe. Der Trainer hat eine Spielidee mitgebracht, die meiner Meinung nach sehr gut zu unseren Einzelspielern passt“, lobte kürzlich Nationalspieler Jonas Hofmann bei seinem Besuch im ‚Aktuellen Sportstudio‘ den Ex-Coach von Norwich City.
Gladbach auswärts noch ohne Sieg
Noch ist in Gladbach aber nicht alles Gold, was glänzt. Zur Wahrheit gehört auch, dass die Borussia in der Bundesliga auswärts nach wie vor sieglos ist. Gegen Werder Bremen setzte es vor einigen Wochen gar eine 1:5-Niederlage – ein Ergebnis, das nach dem starken Saisonstart für viele, ähnlich wie das gestrige Pokal-Aus gegen Darmstadt, aus heiterem Himmel kam.
Wer ketzerisch sein will, der könnte sagen, dass der Trend, wenn man den Sieg in Überzahl gegen Köln herausrechnet, seitdem nach unten zeigt. Während Optimisten auf die Tabelle blicken und sehen, dass den Borussen nur drei Zähler zum Zweitplatzierten FC Bayern fehlen, befürchten Pessimisten vielleicht bereits den Sturz ins biedere Mittelfeld. Denn auch von Platz 12 trennen Gladbach derzeit nur drei Punkte.
Letztendlich ist es also auch eine Frage des Blickwinkels. Fakt ist, dass den Fohlen bei allem Lob für die positive Entwicklung aktuell noch die Konstanz fehlt, um sich das Prädikat „Spitzenmannschaft“ zu verdienen. Dies wurde nicht zuletzt gegen Darmstadt deutlich. Diese Stabilität zu finden, dürfte nun die nächste Aufgabe sein, die Daniel Farke bevorsteht.
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