Einen Riesen-Satz machte die TSG 1899 Hoffenheim am 33. Spieltag. Die Kraichgauer landeten mit dem 6:0 beim Absteiger SV Darmstadt 98 den höchsten Sieg ihrer Bundesliga-Historie und machten auf den sechsten Platz, den Eintracht Frankfurt hält, sechs Tore gut.
Aber 1899 Hoffenheim hat vor dem Finale gegen den FC Bayern München in der PreZero-Arena immer noch ein negatives Tor-Verhältnis (Minus 2) und keine gute Ausgangsposition. Den Frankfurtern (Tordifferenz: Plus 1) genügt gegen die bereits fix für die Champions League qualifizierten Leipziger ein Unentschieden.
,,Wir haben ein tolles Heimspiel vor uns und können da noch einmal ein Zeichen setzen“, sagte der Leiter Profifußball bei 1899, Pirmin Schwegler, dem Kicker-Sportmagazin (Donnerstag-Ausgabe), „dann schauen wir mal, zu was das führt.“
Ja, schauen wir mal! Platz 6 bedeutet derzeit Europa League.
Außer: Borussia Dortmund gewinnt am 1. Juni in Wembley gegen Real Madrid die Champions League. Dann wäre auch die CL-Teilnahme des Tabellensechsten sicher.
Verliert der BVB aber gegen Real, bleibt Hoffenheim auf Rang 7 und holt Bayer Leverkusen am nächsten Samstag gegen den 1. FC Kaiserslautern in Berlin auch den DFB-Pokal, ist Rang 7 ein Europa-League-Platz.
Rang 8 (derzeit SC Freiburg) genügt dann für die Europa Conference League.
Was aber ist, wenn Lautern Bayer Leverkusen den „Pott“ wegschnappt? Dann reicht Rang 6 immer noch für die Champions League, so Dortmund die Sensation in Wembley schaffen sollte.
Platz 7 berechtigt dann nur für die Europa Conference League, da Kaiserslautern in diesem Fall als neuer Pokalsieger (nach 1990 und 1996) Deutschland in der Europa League vertreten würde.
Und – frei nach Günter Wallraff – ganz unten? Der 1. FC Köln gastiert beim 1. FC Heidenheim, Union Berlin empfängt den SC Freiburg, der noch im oben genannten Rennen um Europa mitmischt.
Aber: Der FC, und das war schon am Freitagabend das große Diskussionsthema in den Kölner Fankneipen, braucht einen hohen Sieg auf der Ostalb und eine Niederlage für Union im Parallelspiel in Köpenick.
In Sachen Tordifferenz (Minus 29) müsste der FC 4 Treffer auf die Berliner gut machen bzw. Schützenhilfe vom SC Freiburg erhalten.
Beenden beide Teams die Saison punktgleich, geht der Klub mit der besseren Tordifferenz in die Relegationsspiele gegen Fortuna Düsseldorf.
Ist die Tordifferenz am Ende gleich, entscheidet die Anzahl der mehr geschossenen Tore – und da hat Union Berlin mit 31 erzielten Treffern vor dem 34. Spieltag gegenüber den Kölnern (27 Tore / Tiefstwert eines Teams in dieser Saison) die besseren Karten.
Wäre die Anzahl der erzielten Tore gleich, entschiede der direkte Vergleich – auch dann müsste der „Effzeh“ in die 2. Liga!
Denn trotz des späten 3:2-Erfolgs am 33. Spieltag ging das Hinspiel mit 0:2 verloren, Vorteil also auch hier für Union.
Die Reihenfolge dieser Entscheidungskriterien gilt auch dann, wenn Union am Ende mit Mainz 05 (in Wolfsburg) oder mit dem VfL Bochum, der in Bremen spielt, punktgleich sein sollte.
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