Das 3:0 (2:0) von Borussia Dortmund gegen den SC Freiburg am späten Freitagabend zum Auftakt des 21. Spieltages wurde überschattet durch die anhaltenden Proteste auf den Rängen gegen die Investoren bei der DFL, aber auch erhellt durch das Comeback von Mateu Morey beim BVB.
In der 88. Minute war es soweit. BVB-Stadionsprecher und Klub-Idol Norbert „Nobby“ Dickel zelebrierte die Einwechslung von Mateu Morey für Ian Maatsen. „Und soll ich euch was sagen?“, so Dickel am Stadion-Mikrofon, „er ist viereinhalb Jahre bei uns und spielt heute erstmals vor Publikum im schönsten Stadion der Welt. Wir freuen uns auf die Nummer 2: Mateu Morey.“
Der 23-jährige Rechtsverteidiger aus Spanien hatte zuletzt am 1. Mai 2021, beim 4:1-Pokalsieg über RB Leipzig in Berlin, für den BVB auf dem Platz gestanden.
Er zog sich damals eine Kreuzbandverletzung zu, es folgte eine Knie-OP im August 2022. Mehr als 105 Pflichtspiele lang war Mateu Morey Bauza zum Zuschauen verdammt.
„Mateu ist unser heimlicher Held. Er hat sich leider während der Corona-Pandemie verletzt und hat nun nahezu drei Jahre an seinem Comeback gearbeitet. Es war ein extrem langer Weg aus dem Krankenhaus zurück auf den Platz“, kommentierte Trainer Edin Terzic sichtlich bewegt, „ich bin unheimlich stolz, solch einen Charakter in meiner Mannschaft zu haben.“
Fast drei Jahre lang hatte der Abwehrspieler auf das Comeback warten müssen. Ein Spieler, der 1989 mit Borussia Dortmund ebenfalls Pokalsieger wurde, ist Robert Nikolic (55), der den Revierklub 1991 verließ. Zwischen seinem letzten Einsatz für die Schwarzgelben und seiner Bundesliga-Rückkehr bei Mainz 05 im August 2004 lagen 13 Jahre (4.810 Tage).
Das ist die drittlängste Wartezeit eines Bundesligaprofis insgesamt. Länger mussten sich nur der österreichische Torhüter Michael Langer (März 2007 / VfB Stuttgart – Dezember 2020 / Schalke 04) und Wolfgang Böhni gedulden. Der Badener Böhni lief am 23. August 1983 für Waldhof Mannheim beim VfB Stuttgart (0:0) nach über 16 Jahren (!) respektive 6.089 Tagen wieder in einem Bundesligaspiel auf.
Sein Debüt hatte er am 21. Dezember 1966 für den Karlsruher SC beim MSV Duisburg gegeben – als kurzfristiger Ersatz des legendären jugoslawischen Stürmers Dragoslav „Seki“ Sekularac († 2019).
Last but not least: Der BVB liebt den „diplomatischen Freitag“. Und das ist wirklich nicht schlecht. Seit 20 Jahren und 36 Spielen an einem Freitagabend ist die Borussia in Heimspielen ungeschlagen.
Die letzte Niederlage in einem Freitags-Heimspiel datiert vom 30. Januar 2004 im Revier-Derby gegen Schalke (0:1), bei der Einweihung des auf über 81.000 Zuschauerplätze erweiterten Westfalenstadions.
Dortmund verschoss dabei 2 Elfmeter. Das aber nur am Rande.
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