Aus der Reihe „Sie nannten ihn Lücke“ – Niclas Füllkrug (30) führt derzeit die Bundesliga-Torschützenliste an. Der Mittelstürmer von Werder Bremen hat bereits 13-mal genetzt und könnte etwas schaffen, was in der Bundesliga lange nicht mehr in Mode ist: Als deutscher Spieler bester Schütze im „Oberhaus“.
Ohne ein Europacupspiel absolviert zu haben und mit der knappen Erfahrung eines Testspiels gegen den Oman (1:0) fuhr Niclas Füllkrug im November 2022 mit Deutschland zur WM in Katar. Er war, wir erwähnten es mehrfach, der einzige Lichtblick in einer enttäuschenden DFB-Elf, deren Probleme nicht nur auf dem Platz lagen.
Nun führt Füllkrug die Bundesliga-Torschützenliste an. Christopher Nkunku, der bei RB Leipzig in Wolfsburg (3:0) und gegen Manchester City (1:1 / Champions League) zurückkehrte, ist mit 12 Treffern auf Schlagdistanz. Werder Bremen trifft am Samstag im Wohninvest Weserstadion auf den VfL Bochum, Füllkrug traf beim 2:0 im Hinspiel an der Castroper Straße doppelt.
Deutsche Top-Torschützen? Lang ist es her. 29 deutsche Spieler haben seit 1963 die vom Kicker-Sportmagazin ausgelobte „Torjägerkanone“ geholt.
Thomas Allofs (Köln), Roland Wohlfahrt (FC Bayern) und Fredi Bobic vom VfB Stuttgart genügte 1989 bzw. 1996 die Minimalisten-Ausbeute von 17 Treffern zum Titel.
40-mal knipste Bayern Münchens unvergessener Bomber Gerd Müller 1971/72.
Seit Beginn der 2000er-Jahre und nach dem Bosman-Urteil wurde es für die deutschen Torjäger aber immer schwieriger. Seit 2002 holten sich nur 5 deutsche Spieler die „Torjäger-Kanone“: Martin Max (1860 München, 2002), Miroslav Klose und Mario Gomez (2006, 2011 / beide FC Bayern), Stefan Kießling (Bayer Leverkusen, 2013) und der Frankfurter „Fußballgott“ Alexander Meier in der Saison 2014/2015. Gomez war auch der letzte DFB-Nationalspieler, der die Torjägerkrone gewann.
8 Jahre also warten die Fans auf einen deutschen Top-Torjäger, nachdem Pierre-Emerick Aubameyang, der „Wham! Bam! I am the Man“-Mann von Borussia Dortmund (2017), und der für den BVB und Bayern München am Fleißband netzende Robert Lewandowski (34 / 7 Titel) dieses Ranking praktisch betoniert hatten.
Lewandowski knackte 2021 mit 41 Saisontreffern sogar den Bestwert von Gerd Müller, war gemeinsam mit Martin Max (33) auch der Alterspräsident unter den Top-Scorern.
Im Alleingang machte „Lewy“ Polen zum erfolgreichsten Herkunftsland der „Legionäre“ unter den Bundesliga-Torschützenkönigen. Vor seiner Ära hatten vier brasilianischen Spieler – dabei Marcio Amoroso (BVB), Giovane Elber und Bremens Ailton 3-mal in Folge ab 2002 sowie Grafite vom Meister VfL Wolfsburg (2009) gemeinsam 4 Torjägertitel herausgeschossen.
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