30. April 2005: Bayern Deutscher Meister in Lautern, Hoeneß & die Bierdusche

FC Kaiserslautern – FC Bayern München 0:4 am 30. April 2005 in der Bundesliga – und die Bayern waren damit Deutscher Meister 2005. Die Münchner ließen ihrem alten Rivalen aus der Pfalz keine Chance und holten sich erstmals unter der Regie von Trainer und Schach-Großmeister Felix Magath (71) die Deutsche Meisterschaft. Bayern-Macher Ulrich „Uli“ Hoeneß (73), Mehmet Scholl (54) und Hasan Salihamidzic (48) schrieben anschließend im premiere-Studio im Fritz-Walter-Stadion TV-Geschichte – echte Bayern Real-Satire.
„Sonst gern, aber heute nicht“, zischte der nicht Bier geduschte Uli Hoeneß am premiere-Interview-Tisch im TV-Studio des Fritz-Walter-Stadions von Kaiserslautern Hasan Salihamidzic an.
Der Mittelfeld-Renner hatte sich mit einem großen Weißbier-Humpen vor ihm aufgebaut. Es war scheinbar nur noch eine Frage der Zeit, bis Bier fließen würde…
Was war passiert?
Dank Makaay: Bayern Deutscher Meister 2005 – „Will in Deutschland so bekannt werden wie Rudi Carrell“
Am 30. April 2005 hatten die Bayern souverän den Betzenberg gestürmt – 4:0. Es trafen der Ex-Lauterer Michael Ballack und drei Mal der 2003 von Deportivo La Coruna los geeiste Niederländer Roy Makaay („Ich will in Deutschland so bekannt werden wie Rudi Carrell.“).
- Makaay war mit dem FC Bayern nicht nur Deutscher Meister 2005, sondern in der Saison 2004/2005 mit 22 Toren auch bester Bundesliga-Schütze hinter dem „Phantom“, Nürnbergs Slowaken Marek Mintál (24 Treffer).
- Die Münchner brachten mit dem Sieg beim 1. FC Kaiserslautern neun Punkte Vorsprung zwischen sich und Vizemeister Schalke 04.
- Die Gelsenkirchener verspielten zu Hause in der Arena mit einem 3:3 gegen Bayer Leverkusen ihre letzte, theoretische Titelchance.
- Nach 48 Minuten war die Angelegenheit „Deutsche Meisterschaft“ nach dem 0:3 von Makaay praktisch erledigt.
Dann wurde gejubelt – und Paulaner-Weißbier auf dem Rasen des Betzenbergs respektive auf der Kleidung von Spielern, Trainern und Betreuern verteilt.
Wie es in München eben guter Brauch ist nach Titeln. Lautern-Fans: Bitte jetzt weg lesen…
Felix Magath traf besonders kalt – und zwar im ARD-Interview mit „Weißbier-Waldi“, Kult-Moderator Waldemar Hartmann („Der FC Bayern ist ein Verein von internationaler Weltbedeutung.“).
Bayern Deutscher Meister 2005 – Einschenkt wurde von Magath-Entdeckung Hasan „Brazzo“ Salizhamidzic. Der neue Bayern-Meistercoach hatte den Bosnier, 1992 wegen des jugoslawischen Bürgerkriegs nach Hamburg geschickt, in der HSV-Jugend gescoutet. 1998 wechselte Salihamidzic von der Elbe an die Isar.
„Ich muss hier sein!“
Zusammen mit Bayern-Lausbub Mehmet Scholl („Kameradschaft ist, wenn der Kamerad schafft.“) stürmte „Brazzo“ nun die TV-Kulisse mit premiere-Moderator Sebastian Hellmann. Lesen wir doch mal rein!
Hoeneß: „Ich muss ins Sport-Studio, die Hose!“
Salihamidzic (lacht): „Nicht mal `ne Trainingshose mit?“
Hoeneß: „Nein! Ich kann nicht ins Sport-Studio mit der Trainingshose, also Ihr spinnt, bittschön! Seid vernünftig! Sonst… kein Problem, aber ich kann heute nicht.“
Salihamidzic: „Ich hab `ne Lederhose dabei!“
Hoeneß: „Nix! Heute geht’s nicht! Hört jetzt auf.“
Scholl (entrüstet): „Ich mach nix! Ich steh einfach hier.“
Hoeneß: „Ich brauch meine Hose!“
Scholl (laut): „Ich brauch mein Trinken!“ (stellt das Weißbierglas weg).
Hoeneß: „Also! Dann geh…“
Scholl: „Ich muss hier sein!“
Hoeneß: „Also gut, Ihr könnt das alles machen, aber bitte net mir über die Hose.“
Hellmann: „Sie sind vorhin vor der Bierdusche weg gelaufen?“
Hoeneß: „Ja sicher, jetzt hab ich wieder `nen Faserriss – wegen den zwei Trotteln da.“
Scholl: „Es wäre schlimmer, wenn ich den hätt…“
Bayern-Bühne zu – und keine Fragen offen!