Entlassungen: Die Trainer-Schleudern
Kontinuität zahlt sich aus – Seit fast 16 Jahren ist Frank Schmidt nun Trainer des 1. FC Heidenheim und am Ende der vergangenen Saison wurde seine langjährige Arbeit mit dem Aufstieg in die Bundesliga belohnt. Die Statistik des Portals Fussballdaten.de zeigt, wie viele Trainer – inklusive Interimslösungen – die Bundesliga Klubs in den letzten 10 Jahren (seit der Saison 2013/2014) hatten.
Nur der Liga-Neuling 1. FC Heidenheim mit Schmidt und der SC Freiburg mit Christian Streich gehen mit dem Trainer in die 61. Saison der Bundesliga, den sie bereits vor 10 Jahren hatten. Kontinuität, die sonst kein Bundesligist vorweisen kann.
Auf Rang 3 folgt, mit bereits 7 Trainer-Entlassungen, „die launische Diva vom Main“, Eintracht Frankfurt. Allein seit 2018 wechselte die SGE drei Mal (Niko Kovac, Adi Hütter, Oliver Glasner) den Coach.
Union Berlin, Borussia Mönchengladbach, der FC Augsburg und der FC Bayern München kommen im gleichen Zeitraum auf 8 Trainerwechsel. Die Bayern hatten seit dem Abschied von Pep Guardiola 2016 keinen Cheftrainer mehr, der zwei Jahre oder länger auf der Bank saß.
- Ex-Bayern-Profi Willy Sagnol war nur für ein Spiel im Einsatz.
9 BVB-Trainer, aber nur 6 Namen
Neun Trainer wechselten sich bei Darmstadt 98, Mainz 05 und beim BVB ab. Borussia Dortmund hatte aber – und das ist die offizielle Wertung – seitdem 3-mal Edin Terzic als Coach. Der Fast-Meistertrainer von 2023 trainierte die Schwarzgelben im Dezember 2020 zunächst als Interimscoach nach der Demission von Monsieur Le Favre, dann als Cheftrainer bis Saisonende 2020/2021. Im letzten Sommer übernahm er erneut, dieses Mal von Marco Rose (jetzt RB Leipzig).
Keine Kontinuität kam – bei je 9 Wechseln auf der Trainerposition – auch bei Bayer Leverkusen und 1899 Hoffenheim auf. Die Kraichgauer reagierten zuletzt im Frühjahr 2023. Pellegrino Matarazzo, der von seinem Wohnort Leimen in Baden bei gutem Wetter die PreZero-Arena in Sinsheim sehen kann, ersetzte den glücklosen André Breitenreiter. „Rino“ rettete die TSG vor dem Abstieg.
Leverkusens letzter Wechsel zahlte sich aus: Xabi Alonso, der schon als Spieler hoch gespielt hatte, führte die Rheinländer von einem Abstiegsplatz nach Europa und auch ins Halbfinale der Europa League.
10 Trainer in 10 Jahren – das ist die Bilanz von RB Leipzig. Seit 2016 erst in der Bundesliga, gaben sich bei den „Roten Bullen“ die Top-Trainer regelrecht die Klinke in die Hand. Ralf Rangnick (65, jetzt Nationalcoach in Österreich), oder Ralph Hasenhüttl gehörten dazu.
- Sowohl im Pokalsieger-Jahr 2022 als auch 2023 brachte erst ein Trainerwechsel den Erfolg. Domenico Tedesco für Jesse Marsch („Für mich ist The Mischung from the taktisch Ding bei Paris immer noch eine Work in Progress“) und Marco Rose für Tedesco (jetzt Nationaltrainer Belgien).
- Achim Beierlorzer war 2-mal im Amt.
11 oder mehr Trainer in 10 Jahren
Mehr als ein Trainer pro Saison – das war die Formel seit 2013 beim 1. FC Köln, VfL Bochum, VfL Wolfsburg und bei Werder Bremen (je 11 Manager).
Für einen Klub aber gilt: Sie können alles – außer Kontinuität. Der VfB Stuttgart verschliss seit 2013 sage und schreibe 21 Trainer – Huub Stevens, Bruno Labbadia und Nico Willig (erst Interim- dann Cheftrainer) waren dabei jeweils 2-mal tätig bzw. werden 2-mal gewertet.
- Nur die Aufstiegs-Trainer Hannes Wolf (494 Tage) und Matarazzo (1.015 Tage) blieben länger als ein Jahr im Amt.
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