Bundesliga

Hecking wirkt, aber Bochum mit Negativ-Rekord

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Aus der Serie „Pariser Leben“ – VfL Bochum gegen Bayer Leverkusen 1:1 (0:1) am späten Samstagnachmittag. Der angeschlagene Revierklub wendete damit die 18. Pleite im Jahr 2024 ab. Einen anderen historischen Tiefstwert aber konnten die Bochumer nicht verhindern: Nach 10 Spielen ist Bochum immer noch sieglos.

Was für eine Befreiung auf der Bochumer Bank in der 89. Minute im Vonovia Ruhrstadion! Ersatzspieler und Assistenztrainer hüpften unter den Klängen der VfL-To-Hymne „Pariser Leben“ von Jakob „Jacques“ Offenbach jubelnd auf den Rasen.

Mittendrin er: Der Mann, der beim HSV nie der King wurde, Dieter Hecking (60).Der Coach Hecking, der den Tabellenletzten VfL Bochum unmittelbar vor dem Heimspiel gegen Leverkusen und bis Saisonende übernommen hat, schaffte zum Einstand einen Punkt für die Moral.

  • Hecking ist – wie sein Vorgänger Peter Zeidler (62) – der zweite Ü60-Coach der Bochumer in dieser Saison.
  • Zwei Trainer, die 60 Jahre oder älter waren, gab es in der Bundesliga zuvor nur 2017/2018 bei Bayern München mit Carlo Ancelotti und „Don“ Jupp Heynckes.

Erstes Bundesliga-Tor

Die Bochumer kamen in der 89. Minute durch einen Spieler zum Torerfolg, der weiß, wie sich Abstieg anfühlt.

  • Der eingewechselte Japaner Koji Miyoshi (27) traf nach einem zu kurz weg gespitzelten Ball von Nationalspieler Jonathan Tah zum umjubelten 1:1.
  • Er war im Vorjahr mit Birmingham City aus der zweiten englischen Liga (Championship) abgestiegen und markierte nun sein erstes Bundesliga-Tor.
  • Sein Treffer verhinderte die 18. Niederlage des VfL Bochum im laufenden Kalenderjahr (Höchstwert), doch die 2. Niederlage für die Leverkusener in diesem für die Bayer-Elf historischen Jahr konnte die Mannschaft von der Castroper Straße nicht mehr erzwingen.

22 Partien

Es wurde das 22. Spiel für Bayer Leverkusen in Folge ohne Auswärtsniederlage in der Bundesliga. Der letzte deutsche Gegner, der Bayer in einem Auswärtsspiel bezwingen konnte, hieß am 27. Mai 2023 ebenfalls VfL Bochum (3:0).

Schon unter der Woche hatten die Leverkusener beim 0:4 beim FC Liverpool in Anfield in der Champions League keinen guten Tag erwischt.

„Wir haben darauf gehofft, dass Leverkusen nach der Champions League müde ist“, gestand Bochums Philipp Hofmann anschließend bei Sky, „es hat vieles gepasst.“

Eine Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz zu übernehmen, das ist für Dieter Hecking nichts Neues. Im September 2006 und nach nur 3 Spieltagen übernahm der kernige Westfale Hannover 96, für das er selbst als Profi spielte, von Peter Neururer („Ich beherrsche die Verbal-Erotik.“) und führte „Die Roten“ von Rang 18 bis in die Nähe der Europapokalplätze.

Nun gelang es ihm in nur wenigen Tagen, den Tabellenletzten neu zu beseelen.

Hecking nach  Bochum gegen Leverkusen: „Ob wir 0:1 oder 0:2 verlieren, ist egal“

Bochum hatte in den letzten beiden BL-Spielen 12 Gegentore kassiert (0:5 gegen Bayern, 2:7 in Frankfurt).

„Nach so einer Negativserie muss man sich an jedem Strohhalm festhalten“, sagte Dieter Hecking nach dem Spiel VfL Bochum gegen Bayer Leverkusen (1:1) im Sky-Interview, „ob wir 0:1 oder 0:2 verlieren, war bei unserem Torverhältnis eigentlich egal, zum Ende des Spiels hatten wir ein bisschen Glück, aber es war ein verdienter Punkt.“

  • Richtig: Die Bochumer münzten mit Spielglück einen ihrer nur 3 Torschüsse in den Ausgleichstreffer um.
  • Der historische Negativrekord von 10 Bundesliga-Spielen ohne Sieg vom Start weg ließ sich aber trotz dieses Engagements nicht verhindern.

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