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Bundesliga

Ohne Bayern: So startete die Bundesliga 1963

Bundesliga Bayern 1963

Happy Birthday, Bundesliga! Die deutsche Eliteliga feiert am 24. August 2023 ihren 60. Geburtstag. Das Portal Fussballdaten.de nennt Kurioses und Fakten aus der Premieren-Saison.

Beschlossen wurde die Gründung der ersten deutschen Profiliga am 28. Juli 1962 im Goldenen Saal der Dortmunder Westfalenhalle.

46 Bewerber der Regionalverbände Süd, West, Nord, Südwest und Berlin (West) hatten sich für die Bundesliga angetragen. Aus dem Süden und aus Westdeutschland wurden je 5 Klubs berufen, wobei der FC Bayern München vom DFB keinen Zuschlag erhielt. Die Münchner mussten auch 1964 in der Aufstiegsrunde Borussia Neunkirchen (Saarland) den Vortritt lassen. Erst 1965 stiegen sie auf, wurden ab 1972 (Wechsel ins Münchner Olympiastadion) zum absoluten Branchen-Riesen.

Kein Spiel ausverkauft

  • Dann der Start. 24. August 1963, 17 Uhr. Mehr als 280.000 Zuschauer – 35.000 im Schnitt – strömten in die 8 Stadien.
  • Ausverkauft war trotzdem keine der 8 Arenen.
  • Die meisten Zuschauer – 60.000 – lockte Hertha BSC (mit einem gewissen Otto Rehhagel) gegen den 1. FC Nürnberg (1:1) ins Berliner Olympiastadion.
  • Im Stadion: Ein Stehplatz kostete 1963 genau 3 Mark (1,50 Euro), ein Sitzplatz lag bei 10 Mark (5 Euro). Für ein Bier (0,5 Liter) bezahlt man damals 0,9 DM (45 Cent) und ein Paar Würstchen mit Brot kamen auf eine Mark (50 ct).

Die Platzzustände in Bremen beschreibt das Kicker-Sportmagazin am 26. August 1963 als „nach Regen wieder trocken“. Im Weserstadion, beim Duell SV Werder Bremen gegen Borussia Dortmund (3:2), fiel nach einer Minute das historische erste Bundesliga-Tor. Erzielt hatte es BVB-Star Friedhelm „Timo“ Konietzka († 2012).

Zu früh für die TV-Kameraleute, die noch im Stau vor dem Stadion standen…

  • 2 Tore gelangen am ersten Spieltag außer Konietzka nur Werner Krämer vom Meidericher SV, beim 4:1-Startsieg in Karlsruhe.

3 Legionäre

Unter den 176 Bundesliga-Profis der ersten Saison befanden sich nur drei ausländische Spieler. Es waren der legendäre jugoslawische Torhüter Petar „Radi“ Radenkovic bei 1860 München, der Österreicher Willi Huberts von Eintracht Frankfurt und der beim 1. FC Kaiserslautern nicht minder von Legenden umrankte Niederländer Jacobus „Co“ Prins († 1987), der 1981 – Achtung, Nerd-Wissen – an der Seite von Sylvester Stallone im Fußball-Kriegsdrama Flucht oder Sieg spielte.

Bei fast allen Teams stammten die Spieler aus der Region. „Wir waren 10 Hamburger und ein Ausländer, das war der Jürgen Kurbjuhn aus Buxtehude“, sagte Ex-HSV-Spieler Gert „Charly“ Dörfel dazu später in einer ARD-Dokumentation.

Der Hamburger SV war einer von 3 Klubs aus dem Norden (neben Bremen und Eintracht Braunschweig). Zur Premiere gab es für den HSV, der erst 2018 als letztes Gründungsmitglied den bitteren Weg in die 2. Liga antreten musste, ein 1:1 bei Preußen Münster.

Die Münsteraner sind das einzige Gründungsmitglied von 1963, das seitdem nie wieder Bundesliga spielte.

Die Bundesliga von 1963 – Nichts für Großverdiener. Laut DFB-Statuten durfte ein Spieler inklusive Prämien 1.200 Mark (600 Euro) monatlich verdienen.

Sonder-Regeln gab es für Weltmeister Schäfer oder Hamburg-Idol „Uns Uwe“ Seeler, die 2.500 Mark verdienen durften. „Fußballer“, so wusste Otto Rehhagel (85) schon viel früher, „haben schon damals auf der Sonnenseite gelebt.“

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