Bundesliga

Trainer-Entlassung am Rosenmontag? Moment mal…

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Bundesligist Mainz 05 hat sich am Rosenmontag von Trainer Jan Siewert getrennt. Dass es in der Karnevalshochburg Mainz an diesem Tag eine Trainer-Entlassung gab, sollte sich beim letzten Mal als Glücksfall für den Verein erweisen.

Die Lage für die Mainzer mit 9 Punkten Rückstand auf Rang 15 und Union Berlin machten am Rosenmontag und nach dem 1:3 beim VfB Stuttgart wohl die Entlassung von Jan Siewert unumgänglich.

Nur ein Sieg

Damit trennte sich der Bundesligist aus Rheinland-Pfalz von einem der schwächsten Trainer aller Zeiten.

  • Siewert übernahm für den Publikumsliebling „Klopp-Bo“ Svensson im November 2023 – und landete nur einen einzigen Sieg (2:0 gegen RB Leipzig).
  • Insgesamt holte er aus 12 Spielen nur 9 Punkte (0,75 Punkte pro Spiel).
  • Nur ein Mainz-Coach blieb seit 2001 unter dem Ein-Punkte-Schnitt und das war Jan-Moritz Lichte 2020 mit 0,55 Zählern aus elf Partien.
  • 99 Tage hielt sich Eckhard Krautzun am Bruchweg im Sattel – bei 0,67 Punkten aus 9 Spielen in der 2. Liga sicherlich keine „Helau“-Leistung.

Am Rosenmontag 2001, dem 28. Februar, entschied sich Mainz-Macher Christian Heidel („Bundesliga in Mainz ist nischt selbstverständlisch“) für einen Schritt, der die Geschichte des Vereins, der von der Südwest-Konkurrenz in Kaiserslautern und Frankfurt pauschal als „Die Pappnasen“ abgestempelt wurde, nachhaltig verändern sollte.

Mainz-Coach Klopp „aus purer Verzweiflung“

Er machte einen gewissen Jürgen Norbert Klopp (56) praktisch über Nacht zum Cheftrainer. „Aus purer Verzweiflung“, so erzählte Heidel anlässlich von Klopps 1.000. Spiel als Trainer im Januar 2023, habe er sich zu diesem Schritt entschlossen.

Eine goldrichtige Entscheidung. Mainz gewann mit „Kloppo“, zuvor schon Spieler bei den „Null-Fünfern“, gleich das erste Spiel – 1:0 gegen den MSV Duisburg. Der FSV verpasste im Mai 2002 nur knapp den Aufstieg in die Bundesliga. Auch nach dem epischen Scheitern 2003 aufgrund des gegenüber Eintracht Frankfurt um einen Treffer schlechteren Torverhältnisses rappelten sich Klopps Mainzer wieder auf und schafften es 2004 tatsächlich, als zweiter Klub aus Rheinland-Pfalz in die Bundesliga aufzusteigen. „Alles was ich bin, bin ich durch Euch“, rief Klopp den Mainzer Fans bei seinem Abschied 2008 zu.

Sie haben ihn in Mainz nie vergessen. „Wenn Klopp mit Dortmund gegen die Bayern gewinnt“, sagte eine Mainzer Anhängerin in einer SWR-Dokumentation zur Geschichte des FSV (2014), „dann gewinnt er auch für uns mit.“

Klopp stand in Mainz für unglaubliche Fan-Nähe und für Top-Zahlen.

  • Von den Mainzer Trainern, die Liga übergreifend mehr als 100 Spiele mit den Rheinhessen absolvierten, kamen nur Horst-Dieter Strich (1,9 Punkte) und Robert Jung (79 / 132 Spiele / 1,84 Punkte) auf einen besseren Schnitt pro Spiel als der gebürtige Stuttgarter.
  • 7 Jahre (2.679 Tage) blieb Klopp in Mainz am Ruder, das ist Vereinsrekord.
  • Jürgen Klopp holte im Schnitt 1,5 Punkte mit Mainz, schaffte 2005 die Teilnahme an der UEFA-Cup-Quali und wurde in Dortmund und Liverpool zum absoluten Erfolgstrainer.

Heute ist wieder Rosenmontag. Und vielleicht wird der nächste Mainz-Coach… ähm… na ja.

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