Es kam schon etwas überraschend als ausgerechnet der FC Bayern München bereits am zehnten Spieltag der Bundesliga den Trainer wechselte. Damit waren die Münchener das erste Team, dass in der Saison 2019/20 einen neuen Übungsleiter auf die Bank setzte. Mit Köln, Mainz, Hertha, Düsseldorf und Augsburg taten es ihnen im weiteren Saisonverlauf fünf weitere Teams gleich. Doch nicht immer hat ein Trainerwechsel auch den gewünschten Effekt. Einige neue Trainer schneiden sogar noch schwächer ab als ihre Vorgänger. Wie sah es in dieser Saison bislang aus? Die neuen Trainer der Bundesligaklubs im Ranking.
(Nicht berücksichtigt aufgrund zu wenig absolvierter Spiele wurden Alexander Nouri und Heiko Herrlich.)
Nach einer bitteren 1:5-Niederlage bei Eintracht Frankfurt übernahm Hansi Flick das Traineramt von Niko Kovac beim FC Bayern. Mit vier Siegen aus vier Spielen und einem Torverhältnis von 16:0 startete der Ex-Co-Trainer der Nationalmannschaft souverän in seine Tätigkeit als Cheftrainer. Darauf folgten allerdings zwei Niederlagen in der Bundesliga gegen Leverkusen und Gladbach, sodass einige Kritiker bereits wieder ins Zweifeln über die Eignung Flicks als Dauerlösung gerieten. Danach starteten die Münchener jedoch ihren nächsten außergewöhnlichen Lauf, der sie bis an die Tabellenspitze der Bundesliga führte. Zehn der letzten elf Ligaspiele gewann der FC Bayern, lediglich im Spitzenduell gegen RB Leipzig kam der deutsche Rekordmeister nicht über ein 0:0 hinaus. Inzwischen gehen viele von einer Vertragsverlängerung Flicks über den Sommer hinaus aus.
Bundesliga-Bilanz: 12 Siege – 1 Unentschieden – 2 Niederlagen
Erst im vergangenen Sommer wechselte Achim Beierlorzer von Jahn Regensburg zum 1. FC Köln an den Rhein. Dort war der geborene Erlanger allerdings nicht annähernd so erfolgreich wie beim SSV in der zweiten Liga. Nach nur zwei Siegen aus elf Bundesligaspielen ersetzte Markus Gisdol Beierlorzer. Auch der Ex-Hoffenheim und -HSV-Trainer konnte das Ruder beim Effzeh zunächst nicht herumreißen. Nur ein magerer Punkt stand nach den ersten drei Spielen zu Buche. Danach explodierte die Mannschaft allerdings förmlich. Durch vier Siege in Folge gegen Leverkusen, Frankfurt, Bremen und Wolfsburg katapultierten sich die Kölner weg von den Abstiegsplätzen. Gisdol hat sein 4-2-3-1-System etabliert und die Domstädter inzwischen bis auf den zehnten Tabellenplatz geführt. Nur noch fünf Punkte trennen sie von Europapokalplatz Sechs.
Bundesliga-Bilanz: 8 Siege – 1 Unentschieden – 5 Niederlagen
Friedhelm Funkel galt lange als Kultfigur in Düsseldorf. Noch in der vergangenen Saison einigten sich die Verantwortlichen mit ihm nach einigen Querelen auf eine Vertragsverlängerung. Nachdem Funkel aber nur vier der ersten 19 Bundesligaspiele gewinnen konnte, musste der 66-Jährige seinen Platz bei der Fortuna räumen. Diesen übernahm etwas überraschend Uwe Rösler, der zuvor noch keinen deutschen Verein trainiert hatte. Mit einem hoffnungsvollen 1:1-Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt startete Rösler in seine Amtszeit. Danach lief es eher durchwachsen bei seinem Team. Zwar konnten die Fortunen erst ein Bundesligaspiel unter ihm gewinnen. Allerdings steht auch erst eine Niederlage zu Buche. Immerhin schob sich seine Mannschaft vom letzten Tabellenplatz auf den Relegationsrang vor.
Bundesliga-Bilanz: 1 Sieg – 4 Unentschieden – 1 Niederlage
Gerade einmal neun Tage zuvor war Beierlorzer in Köln entlassen worden, als er bereits den Job des Cheftrainers beim 1.FSV Mainz übernahm. Sein Vorgänger Sandro Schwarz war mit lediglich sechs Punkten aus den ersten elf Bundesligaspielen deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Beierlorzer schien dann mit drei Siegen aus den ersten fünf Spielen den Bock umgestoßen zu haben. Doch auch dieser Trainereffekt schien relativ schnell zu verpuffen. Von den folgenden neun Partien gewannen die Mainzer gerade einmal zwei Spiele. Unter Beierlorzer kletterte der Verein lediglich um einen Platz auf Rang 15. Der Abstand zum Relegationsplatz beträgt aktuell vier Punkte.
Bundesliga-Bilanz: 5 Siege – 2 Unentschieden – 7 Niederlagen
Nach Pal Dardai durfte im vergangenen Sommer mit Ante Covic das nächste Hertha-Eigengewächs als Cheftrainer auf der Bank der Profimannschaft Platz nehmen. Allerdings hielt es ihn deutlich kürzer als seinen Vorgänger auf besagtem Platz. Nach zwölf Bundesligaspielen war Schluss für den Kroaten. Ersetzt wurde der gebürtige Berliner von niemand geringerem als Jürgen Klinsmann. Mit ein paar Vorschusslorbeeren aus seiner erfolgreichen Zeit bei der deutschen und US-amerikanischen Nationalmannschaft kam der Schwabe in die Hauptstadt. Trotz Transferoffensiven, Hierarchieverschiebungen und häufig gewechselten Taktiken führte Klinsmanns Arbeit nicht zum Erfolg. Nach nur neun Bundesligaspielen verließ er die Hertha auf eigenen Wunsch wieder und lieferte sich im Nachgang noch unschöne öffentliche Auseinandersetzungen mit den Berliner Verantwortlichen.
Bundesliga-Bilanz: 3 Siege – 3 Unentschieden – 3 Niederlagen
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