Sechs Jahre lang hütete Edwin van der Sar das Tor von Manchester United. Unter der Ägide von Sir Alex Ferguson waren die Red Devils eines der besten Teams der Welt. Während seiner Zeit in England wurde van der Sar unter anderem vier Mal Meister und gewann 2008 die Königsklasse. Der heute 48-Jährige ist mittlerweile Geschäftsführer bei Ajax Amsterdam. Im „t-online“-Interview äußerte er sich zur Bundesliga und der Nationalelf.
Bevor er 2006 in Manchester anheuerte, war van der Sar für Fulham, Juventus Turin und Ajax aktiv. Neun Jahre lang trug er als Spieler das Trikot seines heutigen Arbeitgebers, mit dem er große Erfolge feierte. Vier Meisterschaften, drei Pokal und der Champions-League-Sieg von 1995 machen ihn endgültig zu einer Torwart-Legende. Dabei wäre der Niederländer vor seinem Wechsel auf die Insel beinahe in der Bundesliga gelandet.
Nach zwei Jahren in Turin hätte er „nach Liverpool oder Dortmund wechseln können. Aber beide Vereine haben ein wenig gezögert, also habe ich mich letzten Endes für Fulham entschieden.“ Bei Man Utd hatte der Ex-Keeper „tolle Jahre. Zum Ende meiner Zeit war ich dann aber schon 40 Jahre alt, das war schon ein gewisses Alter. Ich glaube, damit war ich einfach auch zu alt für die Bundesliga.“
Das deutsche Oberhaus müsse sich hinter den wirtschaftlich stärkeren Top-Ligen Europas nicht verstecken. „Es geht nicht um Geld. Es geht darum, ob und wie man als Verein ein System entwickeln kann und ob das System zu einer Mannschaft passt“, erklärt er. Der Champions-League-Halbfinal-Einzug des amtierenden niederländischen Meisters Ajax belegt dies eindruckvoll. „Klar fließt in England mehr Geld, aber in Deutschland sind die Stadien immer voll, die Fans sind wahnsinnig enthusiastisch. Es ist eine tolle Liga, in der es Spaß macht, zu spielen.“
Für ihn werden werden die Bayern in der Königsklasse „immer zum erweiterten Kreis der Favoriten gehören“. Eine Prognose wer den heißbegehrten Henkelpott als Nächstes in die Luft stemmen wird, sei jedoch nahezu unmöglich. „Die Champions League zu gewinnen wird schwer“, weiß er. Schließlich „tummeln sich wahnsinnig viele gute Teams in diesem Wettbewerb“, so van der Sar, der für sein Heimatland 130 Länderspiele bestritten hat.
In der deutschen Nationalmannschaft liefern sich Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen einen harten Kampf um den Platz als Nummer Eins. Der 1,99 Meter große van der Sar ist froh, nicht in der Haut von Bundestrainer Joachim Löw zu stecken. Er müsse sich „zum Glück nicht mit dieser Frage beschäftigen. Ich wüsste nicht, wen ich auswählen würde. Aber ich kann sagen: Sie sind beide extrem gute Torhüter.“ Der frühere Weltklasse-Torwart ist sicher: „Der Bundestrainer wird entscheiden, wer von beiden am Ende besser ins System passt.“
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