Befindet sich Rafael Santos Borré in einem Formtief? Das wohl erste Tief seit seinem Wechsel zur Eintracht. Der Kolumbianer hatte in seiner Zeit bei der Frankfurter Eintracht es immer geschafft, seine Chancen zu erarbeiten. Oft bestanden Großteile seiner Spiele nur aus konstantem Anlaufen des Gegners. Kein Verteidiger konnte in Ruhe das Spiel aufbauen und kein Torhüter ohne konstanten Druck den Ball kontrollieren. Doch aktuell scheint sich ein kleines Formtief zu ergeben. Was könnten die Gründe dafür sein?
Sinnbildlich für jenes Tief ist die vergebene Chance von Borré am Dienstagabend. Frei vorm Tor ist es nur der Torhüter eines Oberligisten, der ihn von einem Torerfolg trennt. Wohl überlegter und platzierter Abschluss rechts unten … zu platziert. Der Ball schlägt gegen den Innenpfosten und die Chance verpufft. Es sollte im Endeffekt die letzte große Torchance in einem mehr als ereignisarmen Spiel werden. Auch so gewann die Eintracht mit 2:0 und Borré konnte zumindest einen Assist verbuchen.
Mit der Neuankunft von Top-Stürmer Randal Kolo Muani war klar, dass die SGE in der Offensive nicht mehr auf den Kolumbianer angewiesen ist. Was mehr als gut ist. Wo die Eintracht noch in der Saison 2021/22 so sehr auf Borré vertraut, dass ohne ihn die Offensive quasi nicht existent war, ist jetzt eine selten vorhandenen Variabilität in der Offensive zu sehen
Die Eintracht war auf den Kolumbianer angewiesen, obwohl die vielen Flanken vom ehemaligen Frankfurter Filip Kostić alle nicht so einfach verarbeitet wurden. Das Kopfballspiel war noch nie Borrés Stärke. Nun muss er sich neu erfinden. Das allerdings nicht als Stammspieler. Meistens kommt er inzwischen als Einwechselspieler zum Einsatz. Da muss er seine kurzen Chancen nutzen, um sich im breiten Kader der Eintracht zu beweisen.
Befindet sich Borré denn nun in einem Formtief überhaupt? Schaut man sich nämlich die Statistiken an, dann scheint das gar nicht so klar zu sein. Borre steht in dieser Saison bei durchschnittlich 0,44 expected Goals pro 90 Minuten, was sogar mehr sind als in der letzten Saison. Dort stand der Kolumbianer bei 0,35 expected Goals pro 90 Minuten. Gleiches gilt für seine Vorlagen. 0,22 expected Assists pro 90 Minuten (xA) in dieser Saison zu 0,12 xA in der letzten Spielzeit. Borré muss seine Chancen, die er bekommt, nur besser nutzen. Gegen die Stuttgarter Kickers und gegen Bochum stand der Pfosten im Weg. Gegen RB Leipzig konnte er immerhin einen Elfmeter verwandeln
Umso mehr beeindruckend war seine Vorlage gegen Leverkusen. Vor dem freien Tor legt er noch einmal rüber zu seinem Teamkollegen Lucas Alario. Der Argentinier staubt ab zum 5:1. Nicht viele Stürmer hätten in dieser Situation den Mut und die Weitsicht, den Ball nochmal querzulegen. Borré tat es. Sollte er weiterhin so stark sich für die Mannschaft opfern, dann steht einer weiteren Zukunft bei der Eintracht nichts im Wege. Wenn auch als Ersatzmann für Kolo Muani
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