Eintracht Frankfurt steigt in VALORANT ein – ein First Person Shooter aus dem Hause des Spieleentwicklers Riot Games. Die E-Sports-Sparte der Adlerträger wird, nach League of Legends und EA FC (ehemals FIFA), also erweitert. Künftig wird in der Mainmetropole also auch ein Ego-Shooter gespielt. Im Zuge des VALORANT-Launch-Events konnte Fussballeck mit dem Frankfurter E-Sports-Leiter Max Brömel reden. Mit uns sprach er über kommende Contentpläne und ob auch weitere Bundesliga-Clubs einen Einstieg in den Shooter planen.
Eintracht Frankfurt möchte eine Vorreiterrolle im E-Sport für den DACH-Raum (Deutschland, Österreich und die Schweiz) einnehmen. Dass ein Großteil der Bundesligisten inzwischen zumindest bei EA FC eingestiegen sind, sollte klar sein. Die Fußballsimulation aus dem Hause Electronic Arts ist eine feste Größe und bei vielen jungen Fans beliebt. Auch wenn beispielsweise 2016 Joachim Watzke zum Thema E-Sports noch sagte: „Das ist vielleicht modern. Ich finde das komplett scheiße“. Inzwischen sind die Schwarz-Gelben auch in der offiziellen „Virtual Bundesliga“ mit von der Partie. Genauso wie auch die Eintracht.
Neben EA FC ist die Eintracht ebenfalls aktiv in League of Legends. Mittlerweile spielen die Hessen in Deutschlands höchster Spielklasse, der Prime League, ein beliebtes MOBA-Game (Multiplayer Online Battle Arena), welches ebenfalls von Riot statt. Auch Vereine wie der FC Schalke 04, der sogar in der LEC – der Top-Liga in Europa, vertreten war oder Hertha BSC setzen bereits darauf, haben ihr Engagement inzwischen aber wieder zurückgezogen.
Bei Schalke 04 hatte der Rückzug finanzielle Gründe: Nach dem Abstieg 2021 aus der Bundesliga wurde dringend Geld gebraucht und man verkaufte den Startplatz für satte 25 Millionen Euro. Die Eintracht hingegen ist jetzt schon das zweite Jahr infolge in der Prime League vertreten und mit zwei Siegen aus den ersten zwei Spielen gut gestartet.
Nun folgt also der Start in VALORANT . Auf dem Launch-Event konnte E-Sports-Leiter Max Brömel uns einiges über die neue Spielsparte bei der Eintracht erzählen. Dem Einstieg sei ein langer Planungsprozess von fast eineinhalb Jahren vorangegangen. Deshalb habe man von der Infrastruktur inzwischen eine gute Basis schaffen können. Die Eintracht bietet den Spielern die Möglichkeit, auch die Räume und das nötige Personal bereitzustellen. Die E-Sports-Academy der Eintracht ist inzwischen fester Bestandteil des Vereinsgeländes rund um den Deutsche-Bank-Park.
Der Schritt zu VALORANT sei laut Brömel eine „natürliche Weiterentwicklung“, die die Eintracht durchlebt. Dazu zählt es eben auch eine Identifikation der Spieler mit dem Verein zu schaffen. Rundgänge durch beispielsweise das Stadion und das Museum des Traditionsclubs sind feste Bestandteile der Einführung für die neuen Spieler und Trainer. Darauf legt die Eintracht besonders wert. Zu viele Organisationen mangele es laut Brömel noch an der Identifikation. Man wolle in dem Kontext auch als Vorbild für die gesamte DACH-Region agieren und so vielleicht auch andere Vereine davon überzeugen, mehr Fokus auf den E-Sport zu legen.
Gründe dafür gibt es genug. Dass vielen Vereinen die jungen Fans wichtig sind, ist leicht zu erkennen. Mit guten Angeboten, wie im E-Sports, könnte man diese Fans früh für sich gewinnen und Identifikation schaffen. Im Zuge des Launch-Events wurde unter anderem erwähnt, dass die Zielgruppe von VALORANT bis zu 70 Prozent aus der Generation Z besteht.
Für die Content-Strategie der Eintracht hat man ebenfalls feste Ziele. Auf Social Media sind die Hessen vor allem im League-of-Legends-Bereich aktiv. „Ein bisschen Banter gehört immer dazu“, so Brömel. Banter ist ein Begriff aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „aufziehen“ oder „veräppeln“. Auch da sieht der E-Sports-Leiter noch Verbesserungspotential in der DACH-Szene. Zu viele Organisationen seien noch zu gesichtslos. Eine gute Social-Media-Kampagne könne dabei helfen.
Auch bei VALORANT gibt es Pläne, was den Content angeht. Diese Saison soll an einen Städtetrip erinnern, mit einer Verschmelzung von Spiel und Realität. Wie das aussehen wird, das soll sich noch zeigen. In der letzten Saison von League of Legends Saison beispielsweise oft Vergleiche zu „Herr der Ringe“ samt Karte und lustigen Videos gezeigt.
Zum Einstieg von anderen Bundesligisten VALORANT weiß Brömel bislang noch nichts. Es wäre aber schön, wenn die Adler als Positiv-Beispiel vorangeht und so den Weg für weitere Vereine ebnet, findet der E-Sport-Leiter. Eintracht Frankfurt hofft indes auf eine erste gute Saison. Für die ersten Tage bei der Eintracht ist für das Team samt Coaches eine Art Trainingslager geplant, um sich gut zusammenzufinden.
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