Fünf lange Jahre lang ist es bereits her, als Eintracht Frankfurt das letzte Mal auf dem internationalen Parkett unterwegs war. Durch den überraschenden Triumph im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München ist man in dieser Saison jetzt endlich wieder zurück in der Europa League. Doch der Auftakt gegen Olympique Marseille, auf den sich alle Eintracht-Fans so freuten, steht jetzt schon unter schlechten Vorzeichen.
Das Stade Vélodrome von Olympique Marseille ist eine der mächtigsten Arenen, die stets große Zuschauermassen anlockt. Zum Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt bleibt die Heimstätte der Franzosen jedoch leer. Grund dafür ist eine Sperre der UEFA gegen Olympique. Sie resultiert aus einem Fehlverhalten der Fans in der vergangenen Europa-League-Saison. Für Aufregung sorgte die Erkenntnis, dass auch die außenstehenden Frankfurter davon betroffen sind. Eintracht-Vorstand Axel Hellmann klagte: „Wir fühlen uns um einen großen europäischen Auftritt betrogen.“
Der Eintracht sind jedoch die Hände gebunden. Nach der Auslosung seien die Frankfurter „durch verschiedene Faktoren und einem komplexen Schlüssel“ der Partie zugeordnet worden. Skurril ist, dass den Frankfurt-Anhängern nun auch noch der Aufenthalt in Marseille verboten wurde. Das habe die für die Stadt zuständige Präfektur entschieden.
Frankfurts Torhüter Kevin Trapp kennt den französischen Gegner sehr gut. Mit Paris Saint-Germain spielte der 28-Jährige ganze vier Mal gegen Marseille. Der Schlussmann blieb in allen Duellen ohne Punktverlust. Dass es mit Eintracht Frankfurt eine andere Aufgabe wird, im Stade Vélodrome zu bestehen, ist Trapp jedoch bewusst: „Wir wissen, dass Marseille eine spielstarke Mannschaft ist. Es wird ein tolles Spiel, wo wir uns beweisen können.“ Man habe die Qualität in der Mannschaft, um die Franzosen zu schlagen. Außerdem sei man gut vorbereitet und erwarte ein spannendes Spiel zwischen zwei Mannschaften mit sehr viel Qualität.
Optimistisch geht auch Frankfurts Trainer Adi Hütter in die Partie. Die Vorfreude sei groß, dass es international endlich losgehe. Man habe eine schwere Gruppe erwischt, in der es auch schon im ersten Spiel um sehr viel geht. „Wir werden unsere Möglichkeiten gegen Marseille vorfinden. Wir müssen einfach in gewissen Situationen noch konzentrierter sein“, erklärte der Coach die Ausgangslage. Damit spielt er besonders auf die bisherigen Spiele in der Bundesliga an, in denen die Eintracht oft zu fahrlässig vor dem gegnerischen Tor agierte.
Fehlen wird den Frankfurtern weiterhin Offensiv-Star Ante Rebic. Der Kroate klagt seit der Weltmeisterschaft über Muskelprobleme. Das Spiel gegen Olympique kommt für ihn zu früh. Neben Rebic werden auch die langzeitverletzten Timothy Chandler, Carlos Salcedo und Goncalo Pacienca nicht auflaufen können. Torhüter Frederik Rönnow hingegen könnte gegen Marseille wieder auf der Bank sitzen. Der Däne stand zuletzt wegen Knieproblemen nicht im Kader der Eintracht.
Der Finalist der vergangenen Europa League, Olympique Marseille, ist vor allem für seine Heimstärke bekannt. Von zehn Heimspielen in der Europa-League-Saison 2017/18 gewann das Team von Rudi Garcia ganze neun Stück. Einzig Salzburg schaffte es, dem Klub von der Cote d´Azur beim 0:0-Unentscheiden einen Punkt abzuknüpfen.
In die neue Saison der Ligue 1 ist der Vorjahresvierte schon einmal gut gestartet. Mit zehn Punkten aus fünf Spielen steht man aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz hinter Paris Saint-Germain. Am letzten Wochenende gab es einen satten 4:0-Erfolg im Velodrome gegen Guingamp. Spieler der Partie wurde einmal mehr Florian Thauvin. Auf den Weltmeister des vergangenen Sommers gilt es für die Eintracht besonders zu achten. Mit fünf Treffern steht der 25-Jährige auf Platz eins der Torjägerliste der französischen Liga.
Marseille: Pele – Sakai, Rami, Gustavo, Amavi – Thauvin, Strootmann, Payet, Sanson, Ocampos -Mitroglu
Frankfurt: Trapp – da Costa, Abraham, N´Dicka, Falette – Jovic, Fernandes, Gacinovic, Torro, Kostic – Haller
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