Eintracht Frankfurt

Frankfurt im Transfercheck: Neuzugänge überraschen positiv

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Eintracht Frankfurt war im Sommer sehr aktiv auf dem Transfermarkt. Erfahrene und gute Spieler wie Kevin-Prince Boateng, Omar Mascarell und Lukas Hradecky verließen den Verein, im Gegenzug kamen viele Talente, aber auch einige gestandene Spieler. Für viele kam es überraschend, dass die Neuzugänge so überzeugen konnten, wie sie es taten. Auch dank einigen der Neuzugänge steht die Eintracht nach der Hinrunde auf Platz sechs der Tabelle.

Trapp stark nach Rückkehr, Wiedwald und Rönnow außen vor

Für die Torhüterposition verpflichtete die Eintracht im Sommer gleich drei Akteure: Kevin Trapp, Felix Wiedwald und Frederik Rönnow. Ursprünglich sollte Rönnow die Nummer eins werden, gleichzeitig mit Wiedwald aber einen starken Konkurrenten haben. Der Däne litt jedoch unter Knieschmerzen und konnte nicht überzeugen, weshalb Frankfurt reagierte. Kevin Trapp wurde von PSG ausgeliehen. Sogleich nahm er wieder seinen alten Stammplatz ein und konnte auf Anhieb überzeugen. Er trat dominant auf, zeigte sich in guter Verfassung und war somit zugleich wieder ein Wortführer in der Mannschaft. Zu Null spielt er zwar nur dreimal in 20 Pflichtspielen, das lag allerdings auch daran, dass die Eintracht stets sehr offensiv agierte.

Felix Wiedwald kam hingegen zu gar keinem Einsatz und ist bereits wieder ein Wechselkandidat für die Wintertransferphase. Frederik Rönnow kam immerhin auf sechs Pflichtspieleinsätze und spielte dabei dreimal zu Null. An Trapp ist für den Dänen aber kein Vorbeikommen.

Leihspieler Geraldes und Allan spielen keine Rolle

Zwei Spieler, die im Sommer auf Leihbasis zur Eintracht kamen, spielten für die Mannschaft überhaupt keine Rolle. Chico Geraldes kam zu überhaupt keinem Einsatz und kehrte deshalb auch früher als geplant zu Sporting Lissabon zurück. Allan spielte immerhin vier Mal für Frankfurt, ehe er aufgrund eines Außenbandrisses langfristig ausfiel. Doch auch wenn der Brasilianer vom FC Liverpool wieder fit ist, wird er wohl nach wie vor keine wichtige Rolle in der Mannschaft der Frankfurter einnehmen.

Nicht bewertet werden kann Goncalo Paciencia. Der Portugiese traf in seinem einzigen Einsatz beim Pokal-Aus in Ulm (1:2) zwar, verletzte sich aber kurz darauf schwer. In der Liga stand er noch zweimal im Kader, blieb aber ohne Einsatz. Dann zog er sich einen Meniskusriss zu und fiel dadurch für den Rest der Hinrunde aus. In der Rückrunde muss er sich dann gegen die Konkurrenz um Ante Rebic, Sebastien Haller und Luka Jovic behaupten.

Filip Kostic überrascht alle

Im Sommer verpflichtete die Eintracht zwei gestandene Bundesliga-Akteure für den Flügel. Einer war nur besserer Ergänzungsspieler, der andere schwing sich zu einem Schüsselspieler auf. Nicolai Müller kam hauptsächlich von der Bank, erzielte aber immerhin zwei Tore in zwölf Partien. Die Erwartungen konnte er aber nicht ganz erfüllen. Er kam genauso wie Filip Kostic vom abgestiegenen HSV.

Kostic überraschte hingegen alle. Er agierte in einem System mit Dreierkette des Öfteren alleine auf der linken Außenbahn und konnte dort durchaus überzeugen. In 21 Pflichtspielen kam er auf drei eigene Treffer, bereitete zudem sechs weitere Tore vor. Das ist besonders verwunderlich, weil er vorher beim Hamburger SV nicht gerade für seine Lauf- und Zweikampfstärke bekannt war. Bei Frankfurt agierte er auf der Position des alleinigen Linksaußen bisher allerdings exzellent.

Lucas Torro und Evan N’Dicka überzeugen auf Anhieb

Zwei weitere Spieler, die die Bundesliga überraschten, sind Lucas Torro und Evan N’Dicka. Lucas Torro überzeugte bei der Eintracht im defensiven Mittelfeld. Allerdings kam er nur auf neun Bundesligaeinsätze. Kurz nachdem er einen Trauerfall in der Familie zu verkraften hatte, verletzte er sich auch noch schwer. Er zog sich eine Adduktorenverletzung zu und musste operiert werden und fällt wohl mindestens bis März 2019 aus. In den wenigen Spielen agierte er jedoch souverän und erzielte auch immerhin ein Tor. Wenn er wieder fit wird, ist er sicherlich eine richtige Verstärkung für Frankfurt.

Eine noch wichtigere Rolle als Torro nahm Evan N’Dicka ein. Der 19-Jährige eroberte sich auf Anhieb einen Stammplatz in der Verteidigung. Er überzeugte durch Zweikampf- und Kopfballstärke, zudem ist er recht schnell. Bei 21 Einsätzen kam er trotz seiner Rolle als Innenverteidiger auch immerhin auf einen Treffer und eine Torvorlage. Macht der Franzose so weiter, stehen ihm in der Zukunft alle Türen offen. Er besitzt ein Riesenpotential.

Eintracht trotzt allen Prognosen

Insgesamt bleibt noch zu sagen, dass die Eintracht allen Prognosen getrotzt hat. Gerade nach dem schlechten Saisonstart (Pokalaus in Runde eins, 0:5 gegen die Bayern im Superpokal, vier Punkte nach fünf Bundesliga-Spielen) gingen viele davon aus, dass Frankfurt um den Abstieg spielen könnte. Stattdessen steht die Eintracht auf Platz 6 und ist in der Europa League ohne jeden Punktverlust als Tabellenerster weitergekommen. Das liegt auch an den geschickten Transfers von Fredi Bobic. Überraschenderweise konnten die Abgänge von Leistungsträgern kompensiert werden. Macht die Eintracht weiter so wie bisher, ist für die Mannschaft erneut die Europa-Cup-Qualifikation möglich.

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