Mit 28 Treffern hatte André Silva einen großen Anteil an der erfolgreichen Spielzeit 2020/21 von Eintracht Frankfurt. Der Abgang nach Leipzig war folglich ein schmerzhafter Verlust. Dass Silva nicht eins zu eins ersetzt werden kann, ist nicht überraschend. Zur neuen Saison sind deshalb mehrere Spieler gefordert, den Portugiesen vergessen zu machen.
Unter dem ehemaligen Chefcoach Adi Hütter hatten die Adlerträger meist in einem 3-4-2-1-System gespielt. Dabei war die vorderste Spitze meist von Silva besetzt. Ob Hütters Nachfolger Oliver Glasner ebenfalls auf dieses System setzt, bleibt abzuwarten. In den letzten Testspielen lief die Mannschaft aber hauptsächlich in dieser Formation auf. Ändert sich das nicht, bleibt die Frage, wer den nominell einzigen Angreifer geben darf.
Mit Rafael Borre, Goncalo Paciencia, Dejan Joveljic (vor Abgang zu LA Galaxy), Ragnar Ache, Ali Akman und Enrique Herrero Garcia stehen mehrere Mittelstürmer im Kader. Die Youngster Akman (19) und Garcia (16) sollen wohl behutsam aufgebaut werden. Glasner bevorzugt spielstarke Spitzen und hat in den Testspielen daher auch schon Flügelspieler ganz vorne eingesetzt.
Borre stieg kürzlich ins Training ein, wohingegen Ache noch dazustoßen wird. Letzterer war für das DFB-Team bei Olympia im Einsatz. Mit Borre ist der SGE ein echter Transfercoup geglückt. Der 25-jährige Kolumbianer kam ablösefrei von River Plate. Zahlreiche andere europäische Vereine waren am Stürmer interessiert. Anders als beim argentinischen Topklub könnte er in Mainmetropole nun als alleinige Spitze auflaufen. Bei River Plate war Borre in einem Doppelsturm dagegen meist derjenige, der die Räume für den Nebenmann riss. Im Vergleich zu Silva ist er mit einer Körpergröße von 1,74 Meter jedoch kein klassischer Zielspieler. Somit würde er die Statik in Frankfurts Spiel erheblich verändern. Mit Filip Kostic hatte man für Kopfballvorlagen schließlich den idealen Vorbereiter.
Ache wiederum ist ein kräftiger Offensivmann, kam in der letzten Saison aufgrund von Verletzungen allerdings nicht wirklich zum Zug. Bei Olympia hat er sich nun mit zwei Toren in den Fokus gespielt. Bei der SGE hofft man jetzt auf seinen Durchbruch. Ähnlich wie Silva bringt Ache eine hohe Qualität im Kopfballspiel mit. Sollte der gebürtige Frankfurter die jüngsten Leistungen bestätigen, ist er definitiv ein heißer Kandidat für die begehrte Mittelstürmer-Position.
Etwas untergegangen ist die Leih-Rückkehr von Paciencia. Aufgrund der neuen Zusammenstellung im Frankfurter Angriff wird es der Ex-Schalker schwer haben. Dennoch kam der wuchtige Angreifer in den Testspielen bereits zum Einsatz. Es wird somit spannend werden, welchen Spieler Glasner zum ersten Spieltag als Sturmspitze bringt. Aufgrund der Vielzahl an Angreifern scheint fraglos auch eine Doppelspitze möglich zu sein.
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