Was Fredi Bobic vergangenes Jahr noch abwenden konnte, scheint im nächsten Transfer-Fenster unvermeidlich zu sein: Filip Kostic wird Frankfurt aller Voraussicht nach verlassen. Zu stark sind auch in dieser Saison die Leistungen des pfeilschnellen Serben. Ersetzt werden könnte er der „Sport Bild“ zufolge von Alfonso Pedraza.
Mit elf Toren und zwölf Vorlagen in 33 Pflichtspielen hat Kostic unter anderem großen Anteil daran, dass sich die Eintracht in der Liga zumindest noch in Schlagdistanz zu den Europa-League-Plätzen befindet. In den Europa-League-Playoffs gegen Racing Straßburg ezielte er per Freistoß das entscheidende Tor zum Erreichen der Gruppenphase, was seinem Arbeitgeber Einnahmen in Höhe von zehn Millionen Euro garantierte. Seine herausragenden Leistungen sind für Bobic jedoch Fluch und Segen zugleich. Kostics Vertrag läuft zwar noch bis 2023, ein Verbleib in der Mainmetropole ist allerdings unwahrscheinlich.
Schließlich ist der frühere Profi des VfB Stuttgart und des Hamburger SV mit seinen 27 Jahren längst kein Youngster mehr. Um sich in seiner Karriere noch einmal entscheidend weiterzuentwickeln, muss der Linksfuß wohl den Verein wechseln. Eben das hatte Sportvorstand Bobic im letzten Sommer im beidseitigen Einvernehmen noch verhindert. Inter Mailand wollte sich Kostics Dienste unbedingt sichern und bot 40 Millionen Euro. Durch Bobic kam ein Transfer zum aktuellen Tabellenführer der Serie A letztlich nicht zustande. Ein Verbleib auf Raten.
Kostic selbst hält sich hinsichtlich seiner Zukunftspläne öffentlich bedeckt. „Ich weiß es noch nicht. Wenn viel Geld kommt, dann muss der Verein eine Entscheidung treffen und schauen, was sinnvoll ist.“ Mindestens 30 Millionen Euro Ablöse kalkuliert die Eintracht wohl im Falle seines Verkaufs ein. Ein erneutes Veto von Bobic scheint hingegen ausgeschlossen.
Der 48-Jährige könnte mit Alfonso Pedraza aber bereits einen geeigneten Nachfolger im Visier haben. Wie Kostic bringt auch der Spanier enorm hohes Tempo mit, kann die komplette linke Außenbahn beackern und sich daher sowohl offensiv als auch defensiv in Szene setzen. Bobic hatte ihn schon im letzten Sommer auf dem Schirm, eine Rolle als Backup hinter Kostic kam allerdings nicht in Frage. Weil der 23-Jährige zuletzt durch Verletzungen seinen Stammplatz bei Betis Sevilla verloren hat, gilt er als wechselwillig. Sein Marktwert hat sich infolgedessen fast halbiert und wird im Moment auf zwölf Millionen Euro taxiert. Da Pedrazas Vertrag 2021 ausläuft, müsste Frankfurt für den U21-Europameister von 2019 wohl acht bis neun Millionen Euro nach Andalusien überweisen.
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