Mäßige Form und Zoff mit Glasner – Pellegrini bei Frankfurt im Abseits
Mit vielen Vorschusslorbeeren, aber auch mit einer gehörigen Portion Erwartungsdruck kam Luca Pellegrini im Sommer von Juventus Turin zu Eintracht Frankfurt. Der linke Außenbahnspieler sollte beim amtierenden Europa-League-Sieger in die großen Fußstapfen von Filip Kostic treten, der im Gegenzug bekanntlich selbst zum italienischen Rekordmeister wechselte. Diesem Anspruch ist Pellegrini bisher aber überhaupt nicht gerecht geworden. Auch abseits des Platzes fiel der italienische Nationalspieler zuletzt eher negativ auf.
Ärger mit Pellegrini auf Japan-Reise
Während der Japan-Reise der Frankfurter, die vergangene Woche zu Ende ging, soll es reichlich Ärger gegeben haben. Wie unter anderem der ‚Wiesbadener Kurier‘ berichtet hatte, kam es zum Streit zwischen Pellegrini und Trainer Oliver Glasner. Hauptgrund dafür soll die schwache Vorstellung des 23-Jährigen im Testspiel gegen die Urawa Red Diamonds (2:4) gewesen sein. Der Denkzettel folgte sogleich: Drei Tage später musste Pellegrini gegen Gamba Osaka (1:2) auf der Tribüne Platz nehmen.
Im Rahmen des ersten Trainings nach dem Japan-Trip am Montag spielte Glasner den Zwist mit seinem Spieler herunter: „Wenn ich unzufrieden bin, werde ich schon mal laut. Das ist nichts Neues.“ Gänzlich zerschnitten scheint das Tischtuch also noch nicht. Sportlich gesehen ist Pellegrini nun aber in der Bringschuld.
14 Einsätze, keine Torbeteiligung
Vor der Winterpause ist der bis zum Sommer ausgeliehene Flügelspieler einiges schuldig geblieben. Pellegrini kam in der laufenden Saison bisher wettbewerbsübergreifend 14 Mal zum Einsatz, stand dabei jedoch nur achtmal in der Anfangsformation. Eine Torbeteiligung war ihm noch nicht vergönnt. Dem gebürtigen Römer fehlt die Konstanz in seinem Spiel, auch körperlich scheint er noch Defizite zu haben. Nur dreimal reichte die Kraft bei ihm für 90 Minuten.
Besonders ernüchternd erscheint die Bilanz, wenn man den Vergleich zu Pellegrini-Vorgänger Filip Kostic zieht. Der Serbe war in der zurückliegenden Spielzeit der absolute Dauerbrenner der Eintracht. Trotz der Doppelbelastung mit Bundesliga und Europa League stand Kostic in 40 von 43 Pflichtspielen in der Startelf. Fast immer blieb er bis zum Schlusspfiff auf dem Feld. Insgesamt gelangen ihm 22 Torbeteiligungen (sieben Tore, 15 Vorlagen).
Leihabbruch vorerst kein Thema
Der ‚Corriere dello Sport‘ hatte zuletzt sogar in den Raum gestellt, dass Pellegrini bereits im Winter wieder nach Turin zurückkehren könnte. Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche dementierte Gerüchte über einen vorzeitigen Leihabbruch eher halbherzig: „Da ist im Moment nichts dran.“ Gänzlich überzeugend klingt das nicht. In der Wintervorbereitung wird Pellegrini zumindest noch einmal die Chance bekommen, seinen Wert für die Hessen unter Beweis zu stellen.
Klar ist aber auch, dass Pellegrini für Frankfurt momentan nicht unverzichtbar zu sein scheint. In den letzten beiden Bundesliga-Spielen vor der Pause war der Italiener nur noch Reservist. Auf der linken Außenbahn kam für ihn Ansgar Knauff zum Einsatz, der zuletzt gut in Form war. Auch Christopher Lenz konnte vor seiner Verletzung Ende Oktober auf der Pellegrini-Position überzeugen. Der Weg aus dem sinnbildlichen Abseits wird für die Leihgabe aus Turin also alles andere als leicht.
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