Die anstehenden Geisterspiele sind das Thema schlecht hin der Fußball-Bundesliga. Der ehemalige Bundesligaspieler Stefan Blank hat diese Erfahrung schon persönlich gemacht. Im Interview mit der „Deichstube“ hat er über die besondere Situation gesprochen.
Erst am Montagabend schließt der SV Werder Bremen den Spieltag gegen Bayer 04 Leverkusen ab. Der kriselnde Bundesligist muss dabei auf die Unterstützung der eigenen Fans verzichten. Wie so viele Partien findet auch diese Begegnung ohne Zuschauer beiderseits statt. Ex-Bremer Stefan Blank hat diese Erfahrung auch schon gemacht.
„Es ist extrem schwer, sich auf das Spiel zu fokussieren“, erinnert er sich an eine Partie zwischen Alemannia Aachen und dem 1.FC Nürnberg im Jahr 2004. Damals lief Blank selber für die Gastgeber in der Partie auf. Das Gefühl, dass es sich um ein normales Zweitliga-Spiel handelte, kam nicht auf: „Wie ein Freundschaftsspiel, bei dem es aber um Punkte geht. Das wünsche ich wirklich keinem“.
Für die Bremer sieht Blank daher eine wirkliche Gefahr und einen Nachteil durch das Geisterspiel für den Montagabend: „Es kommt natürlich überhaupt keine Reaktion von den Rängen, nichts Positives, nichts Negatives. Das brauchst du aber als Spieler. Für Werder ist das in der aktuellen Situation besonders bitter“. Die Fan-Unterstützung war bisher trotz der sehr enttäuschenden Saison immer vorhanden im Weser-Stadion.
Die Entscheidung der Verantwortlichen der DFL für die Geisterspiele stößt nicht nur auf Zustimmung. Viele Fans sind enttäuscht über den Fan-Ausschluss. Vor allem, weil in dieser Woche davon auch die zwei Derbys zwischen Mönchengladbach und Köln, sowie Borussia Dortmund und Schalke 04 stattfinden. „Ich kann die Entscheidungsträger verstehen, dass sie aus Vorsicht Großveranstaltungen absagen. Aber löst das beim Fußball wirklich das Problem? Jetzt rennen die Fans in die Kneipen und gucken sich dort auf engstem Raum die Spiele zusammen an. Und wer weiß, was vor den Stadien passiert?“, empfindet Blank die Maßnahmen als Geisterspiel als nur mäßig sinnvoll.
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