Foto: Adam Pretty/Bongarts/Getty Images
Der FC Augsburg hat sich in der laufenden Saison den Titel der Überraschungsmannschaft redlich verdient. Trotz all den Lobeshymnen orientiert man sich, bei den notorisch bescheidenen Fuggerstädtern, weiterhin nach unten. Will man den eigenen Namen endgültig aus der Abstiegsverlosung entfernen, fehlt noch der ein oder andere Sieg. Eine gute Möglichkeit bietet da das am Sonntag anstehende Schwabenduell gegen den VfB Stuttgart. Die Mannschaft von Tayfun Korkut reist allerdings mit Rückenwind und einer offenen Rechnung nach Augsburg.
„Mit kleinen Brötchen backen“ – Eine Devise die seit Jahren zu keinem Bundesligisten so gut passt wie zum FCA. Da sollte es auch nicht überraschen, dass aus dem Augsburger Umfeld nach nur einem Sieg aus den letzten vier Spielen wieder die gewohnte Demut eingekehrt ist. Der Abstand auf die Abstiegsränge beträgt 11 Punkte und scheint für den Moment weiterhin kein Grund zur Sorge zu sein. Chefcoach Manuel Baum schiebt seine Mannschaft trotzdem in die Rolle des Außenseiters. „Von den Namen her würde ich die Favoritenrolle eher den Stuttgartern zuschieben“, warnt der 38-Jährige, „Das ist eine richtig gute Truppe.“
Dabei hätten die Fuggerstädter Grund genug als Favorit in das Heimspiel zu gehen. Neben der weitaus besser laufenden Saison, sind die Stuttgarter ein absoluter Lieblingsgegner der bayrischen Schwaben. Seit der Ankunft in Deutschlands Fußballelite konnte man sieben der zehn Duelle gegen den VfB für sich entscheiden. Bis zum torlosen Unentschieden in der Hinrunde gelangen gar sieben Siege am Stück. Eine Statistik von der wohl weder Baum noch seine Schützlinge unter der Woche etwas wissen wollten.
Personell muss der Chefcoach weiterhin auf seinen Toptorjärger Alfred Finnbogason verzichten. Nach dessen Wadenverletzung könne er „immer noch nicht absehen, wann er wieder auf dem Platz steht.“ Für die Tore sollen vorne also wieder Michael Gregoritsch und Caiuby sorgen. Beide mussten zwar zum Wochenbeginn passen, melden sich aber für Sonntagabend fit. Mit einem Erfolg vor heimischem Publikum könnte man wohl endgültig auch für nächstes Jahr mit Liga 1 planen. Wobei man sich das in Augsburg wohl nie erlauben würde.
Von Planungen für die nächste Saison ist man beim VfB Stuttgart noch weit entfernt. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist unter Tayfun Korkut allerdings getan. Mit vier Punkten aus den ersten beiden Partien hat der gebürtige Stuttgarter einen erfolgreichen Start erwischt. Von den direkten Abstiegsplätzen konnten die Schwaben sich, zumindest vorübergehend, ein wenig entfernen. Erfreut zur Kenntnis genommen hat man an der Mercedesstraße sicherlich auch die Ergebnisse der Konkurrenz. Schließlich könnte man durch die Patzer des Hamburger SV und dem 1. FC Köln zehn Punkte zwischen sich und die beiden Schlusslichter bringen.
Im Weg steht auch nach 22 Spieltagen jedoch immer noch die gruselige Auswärtsbilanz. Auf fremdem Rasen wartet der VfB weiterhin auf den ersten Sieg. Umso größer wäre die Signalwirkung eines Auswärtssieges am Sonntag. Das weiß auch Tayfun Korkut. Ein Thema in der Kabine war die Auswärtsmisere in der vergangenen Woche aber nicht: „Darüber haben wir nicht geredet“, stellt der 43-Jährige klar. „Wir müssen erst einmal Leistung liefern, dann werden wir auch etwas zurückbekommen.“
Auf die Leistung von Hoffnungsträger Mario Gomez müssen die Stuttgarter am Sonntag nicht verzichten. Der Nationalspieler war unter der Woche angeschlagen, reist aber mit nach Augsburg und ist einsatzbereit. Ohne weitere Verletzungen wird sich damit auch an Korkuts Grundordnung nichts ändern. Kontinuität hat beim Deutschtürken höchsten Stellenwert. Entsprechend sollen offensiv wohl Daniel Ginczek und Gomez im Doppelsturm für positive Impulse in Augsburg sorgen. Immerhin: Der im Umfeld der Schwaben schon berüchtigte Trainerwechsel nach einer Niederlage gegen den FCA wird an diesem Wochenende wohl ausbleiben.
FC Augsburg: Hitz – Framberger, Danso, Hinteregger, Max – Khedira, D. Baier – Heller, Koo, Caiuby – Gregoritsch
VfB Stuttgart: Zieler – Beck, Baumgartl, Pavard, Insua – Ascacibar, Aogo – Thommy, Gentner – Ginczek, Gomez
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