FC Augsburg

Augsburg – Überraschungsteam statt Abstiegskampf?

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In der vergangenen Saison noch als einer der Favoriten für den Abstieg gehandelt, wusste der FC Augsburg zu überzeugen und machte bereits am 31. Spieltag den Klassenerhalt klar. Nun gehen die bayerischen Schwaben in ihre neunte Bundesliga-Spielzeit. Können sie dabei wieder für eine Überraschung sorgen oder geht die Euphorie nach hinten los?

Transfers und Personal

Der Kern des Teams ist zusammengeblieben. Michael Gregoritsch entwickelte sich in der letzten Saison zum absoluten Transfercoup. In 32 Bundesligaspielen erzielte der 24-jährige Österreicher 13 Tore und bereitete vier Treffer vor. Sein Treuebekenntnis spielt eine wichtige Rolle für die Zukunft des Vereins. Auch Alfred Finnbogason und Philipp Max gehören zu den Leistungsträgern des Teams. Der Isländer Finnbogason kam in 22 Spielen auf zwölf Treffer und drei Assists. Trotz Anfragen von Klubs aus Champions League sieht der Stürmer seine Zukunft bei den Augsburgern. Bei Philipp Max ist es überraschend, dass er  in der Fuggerstadt bleiben wird. Lange war der 24-jährige Linksverteidiger bei internationalen Topklubs auf dem Zettel. Allen voran Manchester United. In der vergangenen Spielzeit konnte er vor allem durch seine Vorstöße über die linke Seite glänzen (Zwei Tore, 13 Torvorlagen) und war wichtiger Bestandteil des FCA-Erfolgs. Manager Stefan Reuter schloss einen Wechsel des umworbenen Außenverteidigers vor kurzem endgültig aus.

Um die Offensive zu verstärken, nahm der Verein die Angreifer André Hahn (HSV) und Julian Schieber (Hertha BSC) unter Vertrag. Zudem kam mit Frederik Jensen (20) ein Spieler für das offensive Mittelfeld. Der finnische Nationalspieler kam für drei Millionen Euro von Twente Enschede und gilt als Rohdiamant. Ein junges Abwehrtalent konnten die Fuggerstädter ablösefrei von der Reserve des FC Bayern München loseisen. Der 20-jährige Felix Götze ist ein flexibel einsetzbarer Verteidiger und eine sinnvolle Verstärkung für die Zukunft. Mit Georg Teigl (Braunschweig), Dong-Won Ji (Darmstadt), Konstantinos Stafylidis (Stoke City) und Jan-Ingwer Callsen-Bracker (Kaiserslautern) kamen zudem auch einige Leihspieler zurück.

Aber auch auf Seiten der Abgänge hat sich in Augsburg etwas getan. Den größten Verlust stellt ganz klar Torhüter Marwin Hitz dar, der ablösefrei nach Dortmund wechselte. Zudem gingen mit Marcel Heller (Darmstadt), Moritz Leitner (Norwich City), Gojko Kacar (Anorthosis) und Daniel Opare (Royal Antwerpen) potenzielle Alternativen für die Startelf. Takashi Usami (Fortuna Düsseldorf) und Tim Rieder (Darmstadt) wurden zudem verliehen.

Stärken und Schwächen

Die bayrischen Schwaben kennen die Rolle des Außenseiters zu gut. Trainer Baum allerdings wusste bislang damit umzugehen und hat der Elf das Kämpfer-Gen eingeimpft. Nach Rückschlägen wird nicht aufgegeben sondern leidenschaftlich weitergespielt. So schreckt man auch nicht mehr vor großen Namen zurück und konnte in der letzten Saison beispielsweise Borussia Dortmund (1:1) und RB Leipzig (1:0) ärgern.

Mit 31 Spielern ist der Kader der Augsburger im Vergleich zu den anderen Bundesligisten breit aufgestellt. Vor allem vom teuersten Sommer-Transfer Hahn erhofft sich Baum eine Menge. Der Stürmer, der bereits zwischen 2013 und 2014 bei den Fuggerstädtern unter Vertrag stand, soll an seine früheren Leistungen im Augsburg-Dress anknüpfen. Bei seinem Comeback am ersten Spieltag gegen Düsseldorf netzte er direkt zu 1:2-Führung und leitete damit den Auswärtserfolg ein.

Eine der größten Schwierigkeiten wird es sein, Torhüter Marwin Hitz zu ersetzen. Über drei Jahre hinweg war er der unangefochtene Rückhalt der Mannschaft. Seinen Platz soll Fabian Giefer einnehmen, der sich überraschend gegen Andreas Luthe als neue Nummer Eins im Augsburger Tor durchsetzte. Ob er ein gleichwertiger Ersatz ist, bleibt abzuwarten.

Prognose

Der Start in die neue Saison hätte auf jeden Fall kaum erfolgreicher laufen können. Zwar mühte man sich im DBF-Pokal gegen den TSV Steinbach zu einem 1:2-Auswärtssieg, doch erreichte die zweite Runde. Ebenfalls mit einem Sieg starteten die Augsburger in die Bundesliga. Dort hat man Moral gezeigt und gegen den Aufsteiger aus Düsseldorf einen 0:1-Rückstand aufgeholt und zu einem 1:2-Erfolg gewendet. Dieser Sieg stellte zugleich den ersten Auftaktsieg in der Bundesliga-Geschichte der Augsburger dar.

Aufgrund dessen, dass bis auf Hitz alle Leistungsträger gehalten werden konnten, geht man deshalb in Augsburg relativ entspannt in die neue Spielzeit. In der Breite hat man sich verstärkt und mit Baum noch immer den richtigen Trainer in den Reihen. Das Saisonziel der Augsburger bleibt weiterhin der frühe Klassenerhalt. Allerdings möchte man zusätzlich mit Selbstvertrauen für eine Überraschung sorgen, kündigte Baum an.

Wenn man von Verletzungen verschont bleibt und Baum die Mannschaft weiterhin so gut erreicht, werden die Augsburger mit dem Abstieg wenig zu tun haben. Ob es letztendlich eine ähnliche Überraschung, wie in der Saison 2014/2015 geben wird, ist zweifelhaft. Dort wurde man Füfnter und qualifizierte sich für die Europa League.

So könnte Augsburg spielen:

Giefer – Schmid, Gouweleeuw, Hinteregger, Max – Khedira, Baier – Hahn, Gregoritsch, Caiuby – Finnbogason

Fakten:

Trainer: Manuel Baum
Taktische Aufstellung: 4-2-3-1
Transferausgaben: 6 Millionen Euro
Transfereinnahmen: 1,85 Millionen Euro
Voraussichtlicher Tabellenplatz: Mittelfeld (Platz 8-13)

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