Ricardo Pepi ist erst 19 Jahre alt. Für sein Alter hat der US-Amerikaner schon einiges in seinem Fußballerleben hinter sich. Mit 16 Jahren debütierte der Stürmer in der amerikanischen MLS. Mit 18 ist Pepi Nationalspieler, im Januar wechselt er als Rekordtransfer zum FC Augsburg. Den hohen Erwartungen und dem medialen Druck des Transfers konnte er nicht standhalten. Im Sommer folgte eine Leihe zum FC Groningen in die Niederlande. Dort findet er wieder zu alter Stärke zurück.
Pepis Spitzname ‚El Tren‘, spanisch für ‚der Zug‘, ist bezeichnend für seine junge Karriere. Der 19-Jährige entwickelte sich beim FC Dallas mit hoher Geschwindigkeit zu einem der torgefährlichsten Angreifer der USA. Mit seinem Wechsel zum FC Augsburg schrieb er Schlagzeilen – mehr kam jedoch nicht. In 582 Minuten konnte der Stürmer keinen Scorerpunkt erzielen.
Die hohen beidseitigen Erwartungen blieben unerfüllt. Unter Neu-Trainer Enrico Maaßen setzte sich der Trend auch in der laufenden Saison fort. Kurz vor Ende des Sommer-Transferfensters gaben die Fuggerstädter den US-Amerikaner ab. Ein einjähriger Halt beim FC Groningen sollte ‚El Tren‘ wieder ins Rollen bringen.
Mit Erfolg: Nach fünf Einsätzen für den Eredivisie-Klub steht Pepi bei fünf Scorern. Der US-Nationalspieler war seit seiner Ankunft an allen Toren des Klubs beteiligt und genießt das Vertrauen von FCG-Trainer Frank Wormuth. In Augsburg bekam er keine Rückendeckung von seinen Coaches.
Die neue Situation hilft dem Halb-Mexikaner. „Ich habe das Gefühl, dass ich alles Selbstvertrauen der Welt habe“, sagte Pepi nach dem Ligaspiel gegen RKC Waalwijk. Trotz seines Doppelpacks verlor Groningen die Partie mit 2:3. Außerdem traf der junge Angreifer gegen Sparta Rotterdam und AZ Alkmaar.
Pepi entwickelte sich beim FC Groningen rasch zum Stammspieler – und hofft auf eine WM-Teilnahme ab November. Der Offensivspieler wurde im September für die Freundschaftsspiele gegen Japan und Saudi-Arabien nominiert. Gegen Saudi-Arabien stand Pepi in der Startelf und hat realistische Chancen, von Trainer Gregg Berhalter für die Weltmeisterschaft berufen zu werden. Im US-Sturm liefert er sich einen Konkurrenzkampf mit Jesus Ferreira, Josh Sargent, Jordan Pefok, Matthew Hoppe und Haji Wright.
Der 19-Jährige hofft, seinen starken Einstand in der Eredivisie fortsetzen zu können. „Ich habe das Gefühl, dass ich mit meiner individuellen Leistung Tore schieße und mich gut fühle. Es fühlt sich großartig an. Die Unterstützung der Fans, ich mag die Stadt sehr. Die Mannschaft und der Verein unterstützen mich wirklich“, so Pepi.
Der 19-Jährige besitzt beim FC Augsburg noch einen Vertrag bis 2026. Die FCA-Verantwortlichen dürften seine Leistungen in den Niederlanden sicherlich erfreuen. Ob er sich künftig in einer europäischen Topliga fest spielen kann, steht in den Sternen.
Fakt ist: Der 16,36 Millionen Euro-Mann beweist beim FC Groningen, dass er das Toreschießen nicht verlernt hat. Für ‚El Tren‘ ist noch keine Endstation in Sicht.
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