Beljo-Transfercoup: Wie der FC Augsburg erneut zum Juwelen-Dieb wurde
Nicht wenige bezeichnen den FC Augsburg mitunter gerne als ‚graue Maus‘ der Bundesliga. Bei vielen Spielern scheinen die Fuggerstädter aber offenbar ein deutlich besseres Standing zu haben. Dies zeigt nun nicht zuletzt auch der Transfer von Sturm-Talent Dion Beljo. Der kroatische U21-Nationalspieler kommt vom NK Osijek und unterschreibt einen langfristigen Vertrag bis 2027, wie die bayrischen Schwaben am Freitagnachmittag mitteilten.
Augsburg sticht Gladbach aus
Dass Beljos Wahl auf den FC Augsburg fiel, kommt für viele mehr oder minder überraschend. Denn andere Optionen hätte der 20-jährige Angreifer durchaus gehabt. Vor allem bei Borussia Mönchengladbach stand er auf der Wunschliste. Der Tabellenachte der Bundesliga arbeitete schon im vergangenen Sommer an der Verpflichtung des talentierten Kroaten. Obwohl sich der Transfer damals vorerst zerschlagen hatte, riss das Interesse von Seiten der Fohlen nie ab.
„Es war sehr beeindruckend, wie sich die Verantwortlichen des FCA um mich bemüht haben. Sie haben mir die Ziele und Perspektiven des Vereins aufgezeigt, mit denen ich mich voll und ganz identifizieren kann“, begründet Beljo selbst nun seine Entscheidung für Augsburg.
FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter zeigt sich indes „stolz, dass wir Dion Beljo trotz großen Interesses von anderen Klubs von unserem Weg überzeugen konnten“. Ein Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt: Es ist nicht das erste Mal, dass Augsburg einen Spieler zu sich lotsen kann, der von renommierteren Klubs umworben wird.
Pepi-Transfer als Blaupause
Schon im Werben um Ricardo Pepi setzte sich der ehemalige Europa-League-Teilnehmer gegen namhafte Konkurrenz durch. Der US-Amerikaner, der im vergangenen Winter nach Augsburg kam, war zuvor beim FC Bayern sowie beim VfL Wolfsburg im Gespräch. Auch internationalen Topklubs wie dem FC Liverpool, Manchester City, Manchester United und Real Madrid wurde Interesse am damals 18-jährigen Mittelstürmer nachgesagt.
Bemerkenswert: Genauso wie Beljo gab auch Pepi damals zu Protokoll, dass er beeindruckt sei, „wie sehr sich die Verantwortlichen des FCA um mich bemüht haben“. Selbstverständlich stellt sich die Frage, wie viel Wahrheit in solchen Phrasen letztendlich steckt. Auf der Oberfläche legen derartige Aussagen allerdings zumindest den Verdacht nahe, dass junge Spieler beim FC Augsburg tatsächlich das ideale Umfeld für den vielzitierten ’nächsten Karriereschritt‘ sehen.
Transfercoups auch dank US-Investor
Wer aber wiederum behauptet, hoch veranlagte Spieler wie Pepi oder Beljo würden aus rein idealistischen Gründen lieber zu einem Abstiegskandidaten als zu einem Champions-League-Teilnehmer wechseln, der liegt falsch. Und ignoriert im selben Atemzug die Tatsache, dass Augsburg mittlerweile auch finanziell kein unattraktiver Klub mehr ist.
Im Februar 2021 stieg US-Investor David Blitzer beim FCA ein und sicherte sich rund 45 Prozent der Anteile in der ausgegliederten Aktiengesellschaft. Erst das ermöglichte im vergangenen Januar den etwa 16 Millionen Euro teuren Pepi-Transfer. Für Beljo hat der Bundesliga-14. nach ‚kicker‘-Informationen zwar nur drei Millionen Euro Ablöse bezahlt. Ein ordentliches Gehalt wird wohl dennoch nötig gewesen sein, um den Kroaten nach Augsburg zu locken.
Sportlich gesehen ist der Pepi-Deal bisher nicht aufgegangen. Der US-Nationalspieler konnte sich in der Rückrunde der vergangenen Saison nicht durchsetzen und ist derzeit an den FC Groningen verliehen. Ob er eine Zukunft in Augsburg hat, steht noch in den Sternen. Die Verantwortlichen werden also auch hoffen, dass sie mit der Verpflichtung des nächsten Juwels diesmal mehr Glück haben.
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