Nach Wechsel zum FC Augsburg: Eduard Löwen will sich endlich beweisen
Nach seinem Wechsel vom 1. FC Nürnberg zu Hertha BSC im Sommer 2019 hatte es Eduard Löwen schwer. Der 22-Jährige kam nur zu wenigen Einsätzen in Berlin und wurde unzufrieden. Vor einigen Tagen dann der Wechsel: Löwen wurde vom FC Augsburg bis 2021 ausgeliehen, inklusive Kaufoption. Nach seiner Ankunft auf Malta, wo sich der FCA auf die kommende Rückrunde vorbereitet, spricht Löwen mit dem „kicker“ über seine Zeit bei Hertha BSC, die Gründe für den Wechsel und seine Ziele für die Zukunft.
Hoffnungslose Aussichten in Berlin
Der Mittelfeldspieler, der von 2016 bis 2019 Stammspieler beim 1. FC Nürnberg war, konnte nur schwer Fuß fassen in Berlin. Seine Ziele für die Zeit bei Hertha BSC bestätigten sich nicht, wie er dem „kicker“ erzählt: „Ich hatte in Berlin ein für mich schlechtes Halbjahr, aber ich habe viele Erfahrungen mitgenommen. Ich habe gelernt, auch in schwierigen Zeiten standhaft zu bleiben, weiter Gas zu geben. Teilweise kam ich mir ungerecht behandelt vor. Aber das passiert im Fußball und im Leben. Ich habe bei Hertha nie Fuß fassen können und auch keine richtige Chance bekommen. Die Gelegenheiten, die sich durch Verletzungen anderer Spieler ergaben, habe ich aus meiner Sicht genutzt.“
Nicht nur die Situation, sondern auch das Umfeld passten nicht in die Vorstellungen des 22-Jährigen, weswegen ihm der Abschied nicht allzu schwerfiel: „Es gibt einen Punkt, an dem du merkst, dass es nicht weitergeht, dass es keinen Sinn macht. Ich habe von den Trainern gesagt bekommen, dass ich in der Rückrunde sehr wenig zum Einsatz kommen werde. Dazu kommt, dass ich mich in Berlin nicht allzu wohl gefühlt habe. Als Fußballer fühlst du dich nicht wohl, wenn du keine Einsätze bekommst. Auch in der Stadt war es schwierig, mich einzuleben. Ich komme aus einem Dorf, bin ein familiäres Umfeld gewohnt. Berlin ist doch sehr speziell und gewöhnungsbedürftig.“
Löwen: „Langfristig sehe ich mich schon in Augsburg“
Das Angebot vom FC Augsburg kam dem zentralen Mittelfeldspieler wie gerufen. Den Wechsel sieht Löwen als neue Chance und auch als Bestätigung seiner Leistung: „Die Gespräche mit Stefan Reuter, Martin Schmidt und auch Michael Ströll (Geschäftsführer Finanzen, Anm. d. Red.) haben mich überzeugt. Der Trainer hat sich mit meiner Position auseinandergesetzt, er weiß wo meine Stärken und Schwächen liegen. Sie wollten mich unbedingt haben – das ist ein gutes Gefühl. In der Mannschaft steckt viel Potenzial, sie ist gierig nach mehr, das merkt man gleich in den Ansprachen.“
In Augsburg möchte Löwen nun endlich wieder ankommen. Die Ziele, die er bei seinem neuen Verein erreichen will, hat der ehemalige U21-Nationalspieler klar im Kopf: „Ich hoffe, dass ich im zentralen Mittelfeld schnellstmöglich einen Stammplatz kriegen werde, was natürlich nicht leicht wird. Das Team ist sehr eingespielt und hat zuletzt eine Riesenserie hingelegt. Ich werde Gas geben. Am zweiten oder dritten Spieltag der Rückrunde ist es mein Ziel, in der Startelf zu stehen. Ich fühle mich sehr wohl, wenn ich im Zentrum meine Freiheiten nach vorne habe. Ich bin kein Sechser, der nur stur vor der Kette bleibt.“
Für die Zukunft möchte sich Löwen noch nicht festlegen, fühlt sich beim FCA aber sichtlich wohl: „Es ist wichtig, alles erst mal Schritt für Schritt zu sehen. Aber wir haben die Kaufoption bewusst in den Vertrag aufgenommen. Langfristig sehe ich mich schon in Augsburg. Aber im Fußball weiß man nie, was in eineinhalb Jahren sein wird. Eine Leihe für ein halbes Jahr zu einem anderen Verein war nicht mein Wunsch.“