Am Samstag trifft der deutsche Rekordmeister in der heimischen Allianz Arena auf die „alte Dame“ aus Berlin. Nach dem überzeugenden 5:0 unterhalb der Woche geht es für den FC Bayern wieder in den Ligaalltag. Können die Münchener die Spannung in den eigenen Reihen weiter hochhalten oder wird Hertha BSC erneut zu einem Stolperstein?
Nach dem Hinspiel in Berlin und einem 2:2-Unentschieden, übernahm im letzten Jahr Jupp Heynckes die Position des Cheftrainers und folgte auf den glücklosen Carlo Ancelotti. Damals lagen die Bayern mit fünf Punkten Rückstand hinter Borussia Dortmund. Heute, nach 24 Pflichtspielen unter Heynckes, eilt man mit 19 Punkten Vorsprung der Konkurrenz davon und ist auf dem besten Weg zur sechsten Meisterschaft in Folge.
In den letzten Jahren kam es bei den Münchenern des Öfteren zu einem Spannungsabfall in der entscheidenden Phase der Saison. Heynckes geht allerdings davon aus, dass die Spannung weiter oben bleibt: „Ich habe keine Bedenken, dass die Mannschaft in der Konzentration nachlässt. Es kann kein Relaxen geben, das wird auch nicht stattfinden. Ich weiß nicht, ob es einen Spannungsabfall geben muss. Wir spielen vor eigenem Publikum, vor toller Atmosphäre. Das Wetter ist ungemütlich, wir müssen also viel laufen.“
Über den Gegner sagte Heynckes am Freitag: „Hertha BSC hat eine sehr kampfstarke, disziplinierte Mannschaft. Es wird sicher nicht einfach. Sie schlagen auch sehr gute Standards.“ Personell muss der FCB auf James Rodríguez (Wadenverhärtung) und den erkrankten Jérôme Boateng (Erkältung) verzichten. Darüber hinaus sind Mats Hummels und Joshua Kimmich angeschlagen. Dem lange verletzten Mittelfeldspieler Thiago will Heynckes weitere Spielpraxis geben. „Er braucht Minuten“, so der 72-Jährige.
Trotz der Heimpleite gegen den 1. FSV Mainz 05 scheint die Stimmung bei Pal Dardai sehr gut zu sein. Auf der Pressekonferenz war der Hertha-Trainer sogar zu Scherzen aufgelegt: „Ich war gestern in der Bibliothek und habe das Buch gesucht: Wie kann man Bayern schlagen? Leider gibt es dieses Buch nicht. Daher muss ich mir wohl noch etwas einfallen lassen.“
Ein Grund für die gute Stimmung könnte die entspannte Personalsituation der Berliner sein. Karim Rekik konnte nach langer Verletzungspause erstmals wieder trainieren. Der Innenverteidiger wird allerdings noch nicht mit nach München fahren. „Er soll erst bei der U23 Spielpraxis sammeln“, so Dardai. Zum anderen wird Mitchell Weiser nach überstandener Verletzung wieder mit an Bord sein, allerdings wird er wohl zunächst auf der Bank Platz nehmen. Über den wiedergenesenen Ondrej Duda sagt der Ungar: „Wir brauchen den richtigen Duda. Dafür muss er aber fit sein. Er ist in München dabei, ich weiß aber noch nicht, ob er von Beginn an spielt.“
Der 41-Jährige betonte zudem, dass man bei den Bayern zielstrebig und konsequent vorgehen müsse: „Die Räume, die wir bekommen, müssen wir nutzen.“ Am Ende gab Dardai seiner Mannschaft doch noch ein „Rezept“ mit auf den Weg: „Jeder soll Spaß haben und es genießen, sich mit den Bayern-Stars zu messen. Mit einer guten Tagesform könnten wir eine Überraschung schaffen, etwa einen Punkt mitnehmen.“
FC Bayern: Ulreich – Kimmich, Süle, Hummels, Alaba – Javi Martinez – T. Müller, Vidal – Robben, Ribéry – Lewandowski
Hertha BSC: Jarstein – Pekarik, Stark, Tounarigha, Plattenhardt – Lustenberger, Skjelbred – Lazaro, Darida, Leckie – Selke
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