259 Spiele absolvierte Martín Demichelis für den FC Bayern München. In siebeneinhalb Jahren gewann er mit dem Rekordmeister viermal die deutsche Meisterschaft und viermal den DFB-Pokal. Heute ist der inzwischen 37-Jährige Markenbotschafter des FC Bayern. In einem Interview mit der argentinischen Tageszeitung „La Nación“ sprach der Argentinier nun über seine Rückkehr, die Arbeit als Botschafter und seine Wertschätzung beim FC Bayern.
Als Demichelis den FC Bayern im Wintertransferfenster 2010/2011 verließ, wollten Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge den Argentinier unbedingt halten. Schon damals galt er als Münchener Identifikationsfigur. „Ich antwortete, dass ich mich nicht auf die Verletzung eines Mitspielers verlassen könne oder dass die Mannschaft schlecht spielte. Mit diesen Gesten bemerkten sie meine Treue zum Club“, sagt der 37-Jährige heute über die Entscheidung, den FC Bayern in Richtung Málaga zu verlassen.
Bereits am Tag der Bekanntgabe seines Rücktritts als Spieler kontaktierten die Bayern-Bosse den ehemaligen Innenverterteidiger. „Sie riefen mich an, dass die Türen des Vereins immer offen stehen würden.“ Ein Jahr verweilte Demichelis noch in Málaga, bis er schließlich in der Botschafterfunktion nach München zurückkehrte. Seit dieser Saison begleitet und vertritt er Bayern München nun auf der ganzen Welt.
Seine erste Aufgabe beim FC Bayern führte Demichelis im vergangenen Sommer nach Amerika. Er begleitete den Verein mit auf die Sommer Tour durch die Vereinigten Staaten. Zusammen mit Lothar Matthäus und Giovane Elber war Demichelis dort für die PR-Arbeit der Münchener zuständig. „Bayern hat eine klare Vision, sie legen großen Wert auf Sponsoren, Fans und Marketing. Vor einigen Jahren gab es bei Spielen in den USA dreitausend Menschen mit einem Bayern-Trikot. Diesmal waren es zwischen 20 und 25 tausend“, so Demichelis über die fortschreitende Markterschließung der Münchener.
Für den Vertrieb der Marke FC Bayern investiert der deutsche Rekordmeister viel Zeit und Geld. So begleiteten rund 250 Mitarbeiter die Mannschaft auf den USA-Trip. „Sie sind eine wahre Armee“, urteilt Demichelis. Die Dienste des Argentiniers nehmen die Münchener vor allem wegen seiner Vereinstreue entgegen. „Es waren die besten Jahre meiner Karriere. Ich habe immer alles für den Verein gegeben, selbst mit gebrochenem Kiefer.“ Die Fans dankten es ihm nach seinem Abgang 2011 mit einem Banner mit der Aufschrift „Gracias, Micho“. Das hat Demichelis bis heute nicht vergessen.
Schon zu Demichelis‘ aktiver Zeit als Spieler wurde der Verein von elf Ex-Spielern in allen möglichen Bereichen befehligt. Das ist heute nicht anders. Trainer Niko Kovac, die beiden Bosse Rummenigge und Hoeneß sowie Sportdirektor Hasan Salihamidžić sind allesamt ehemalige Spieler des FC Bayern. „Damals wie heute sagen sie immer, wir sind eine Mannschaft. Das bedeutet nicht, dass ein ehemaliger Spieler automatisch den Verein nach vorne bringt. Jeder einzelne wird akribisch untersucht“, bewertet Demichelis die Führungsarbeit der Münchener. Es sei eine Freude zu sehen, wie erfolgreiche Ex-Profis in ihren Bereichen trainiert werden, um auch als Funktionäre erfolgreiche Arbeit zu leisten.
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