Bayern-Idol: Bank oder Scorer-Jubiläum?

Carsten Germann28.10.2023

Thomas Müller nach dem 3:1 in Mainz und dem Trikot-Tausch mit Brajan Gruda (nicht im Bild): Der Star des FC Bayern München wartet nach diesem Spiel auf seinen 500. Scorerpunkt in allen Wettbewerben mit dem Rekordmeister. Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images.

Den 3:1-Erfolg im Champions-League-Gruppenspiel bei Galatasaray Istanbul am vergangenen Dienstag verfolgte Thomas Müller (34) von der Bank aus. Zuvor war er in der Bundesliga bei Mainz 05 nur 2 Minuten im Einsatz. Das Bayern-Idol wartet also weiter auf den 500. Scorer-Punkt seiner Vereinskarriere.

Ob Müller am Samstag gegen Aufsteiger Darmstadt 98 zu seinem 500. Punkt als Torschütze oder Vorlagengeber kommt, ist ungewiss. Bayern-Trainer Thomas Tuchel (50) hatte in der Pressekonferenz zum Spiel gegen die „Lilien“ bereits angedeutet, dass der Weltmeister auch in naher Zukunft kaum mehr Spielzeit erhalten wird. „Im Moment spielen vorne einfach alle in einer herausragenden Form und sind extrem effektiv“, sagte Tuchel am Freitag in München.

499 Scorer-Punkte

Am längsten sah man Thomas Müller in dieser Bundesliga-Saison beim 3:0-Heimerfolg gegen den SC Freiburg im Einsatz – 72 Minuten. Dabei gelang ihm die 499. Tor-Beteiligung.

In Mainz kam er in der 88. Minute für Kingsley Coman in die Partie, doch zum Jubiläums-Punkt reichte es nicht mehr. „Warum trägt Müller plötzlich ein Mainz-Trikot?“, fragte BILD (Auslandsausgabe) dann am vergangenen Dienstag. Und dann auch eines, auf dem „der Name des doch noch recht unbekannten Mainzers“, Brajan Gruda, 19, d. Red.) war?

Unter uns: Weil Müller – oh Wunder – von dem deutschen U21-Nationalspieler um den Trikottausch gebeten wurde…?

Auch Thomas Müller war mit 19 „doch noch recht unbekannt“. Der Bayer hatte am 15. August 2008 gegen den Hamburger SV (2:2) im Saison-Eröffnungsmatch in der Allianz Arena sein Pflichtspiel-Debüt für den deutschen Rekordmeister gegeben.

Den ersten Scorer-Punkt lieferte er im Champions-League-Achtelfinale am 10. März 2009, beim 7:1 gegen Sporting Lissabon.
In 333 seiner 675 Spiele gelang „Radio Müller“, wie er im Team genannt wird, ein Scorer-Punkt (Quelle aller Scorer-Statistiken: Kicker-Sportmagazin, Montag-Ausgabe).
344 von 499 Punkten sammelte der Rio-Weltmeister in der Bundesliga, darunter 144 Tore.
In der Champions League waren es 87 Scorer-Punkte, bei 53 Toren.
Die „Königsklasse“ sah am 17. Oktober 2017 auch den 300. Punkt für Thomas Müller als Torschütze oder Vorbereiter – Treffer zum 1:0 gegen Celtic Glasgow (3:0).
Bester Wert in der Champions League sind 8 Müller-Tore gegen den FC Barcelona. Die meisten Vorlagen lieferte der 34-Jährige in diesem Wettbewerb gegen Olympiakos Piräus (3).

2 Wettbewerbe blieben bisher ohne Tore bzw. Tor-Vorarbeiten von Müller: Die FIFA-Klub-WM und der UEFA-Supercup, die er mit dem FC Bayern jeweils 2-mal (2014, 2021) gewinnen konnte.

33-mal gegen Bremen

In der Bundesliga zittert vor allem ein Klub vor Thomas Müller: Werder Bremen.

Gegen die Norddeutschen hat sich Müller 33-mal in die Scorer-Liste eingeschrieben – dabei 20 Vorlagen.
Am häufigsten traf der WM-Torschützenkönig von 2010 in der Liga gegen Wolfsburg (15-mal / 29 Scorer-Punkte).
Die meisten Tore von Müller kassierte sein Weltmeister-Kollege von 2014, Ron-Robert Zieler (9 Buden).
In 53 Spielorten gelang Müller entweder ein Tor oder ein Zuspiel zu einem Tor – von Aachen (2 Tore, DFB-Pokal-Viertelfinale 2011) bis Zürich (Champions-League-Qualifikation, ebenfalls 2011).

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