Giovanni Trapattoni und Leitwolf Lothar Matthäus waren im ersten Jahr bei Bayern München nicht immer einer Meinung... Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images.
„Der Kaiser“ sinnierte. Franz Anton Beckenbauer († 2024) hatte schon lange vor dem Ende seinem Job als Interimstrainer bei Bayern München klare Vorstellungen.
„So einen Trainer“, glaubte Beckenbauer im April 1994, „kriegst nie wieder.“ Damit meinte er selbstverständlich „Il Trap“, Giovanni Trapattoni. Der damals 55-Jährige, so viel war sicher, würde Juventus Turin nach 3 Jahren (UEFA-Cup-Sieger 1993 gegen den BVB) verlassen.
In diesen Tagen reifte im Medien-München wohl der immer noch währende Wunsch, einen „Welttrainer“ an die Säbener Straße zu holen.
15 Titel hatte Trapattoni auf seinen Trainer-Stationen Inter und AC Milan sowie Juventus bereits gesammelt. Ein außergewöhnlicher Gentleman, wie vor ihm auch Beckenbauer und der geschasste „Sir“ Erich Ribbeck. Versteht sich.
„Trapattoni“, so glaubte Beckenbauer-Musterschüler Andreas Brehme († 2024), „ist für Bayern wie ein Sechser im Lotto. Als Typ ist er locker.“
Giovanni Luciano Giuseppe Trapattoni, der tief gläubige Katholik aus Cusano Milanino, wurde tatsächlich zum ersten italienischen Trainer in der Bundesliga. Und erkannte die Hierarchien in München schnell: „Bei Bayern schwebte über dem Gott immer noch ein Kaiser.“
Für den „Mister“, wie Trapattoni in Italien auch genannt wird, ging Bayern auch in Sachen Transfers neue Wege. Ein „Dream-Team“ wie es der FC Barcelona unter Johan Cruyff († 2016) auf den Rasen zauberte, war beim Kicker-Sportmagazin im April („Bayern auf dem Weg zum Dream-Team?“) die Vision.
Ja, man holte dafür etwa Jean-Pierre Papin vom AC Milan, Emil Kostadinov vom FC Porto auf Leihbasis. Der Transfer eines gewissen Oliver Kahn vom KSC stand schon vorher fest.
Nur einen konnte „Il Trap“ nicht zu Bayern locken: Andreas Möller. Der Juve-Regisseur wechselte im Sommer 1994 zurück zu Borussia Dortmund und schoss den BVB am 17. Juni 1995 gegen den HSV (2:0) zum ersten Meistertitel der Bundesliga-Ära.
Trapattoni und Bayern, Teil 1 – Es wurde ein Missverständnis, dem ein noch größeres folgen sollte. Otto Rehhagel („Ich beantworte nur Fragen zum Spiel. Wenn Sie Fragen zum Spiel haben, werde ich diese beantworten.“) übernahm…
„Rummenigge und Hoeneß verstehen viel vom Fußball. Aber sie sind zehn Jahre jünger als ich, sie sind Jungs. So empfand ich auch die Zusammenarbeit“, sagte Trapattoni später über die erste Bayern-Saison.
Trapattoni und Bayern, Teil 2 – Ab 1996 wurde es ein Feuerwerk der guten Laune, 2 Titel (Deutscher Meister 1997, DFB-Pokalsieger 1998) und die legendäre „Ich habe fertig“-Wut-Rede im März 1998 inklusive.
„Welttrainer“ in München – Nach Trapattoni waren dies noch Aloysius Paulus Maria, genannt „Louis“ (Weltkarriere unter bürgerlichem Namen nicht möglich) van Gaal, Pep Guardiola und Carlo Ancelotti. Erfolgreich war’s, ja.
Aber nie wieder war es so witzig wie mit Giovanni Trapattoni.
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