Das missfiel vor allem dem neuen Sportvorstand Max Eberl. Der 50-Jährige machte nach dem Spiel in der Voith Arena in einem ZDF-Interview in Klartext: „Es standen 11 Nationalspieler auf dem Platz, wenn ich richtig gezählt habe, 11-mal Deutscher Meister, Champions League geholt, alles. Da erwarte ich schon, dass mehr mannschaftliche Geschlossenheit da ist, wenn das Stadion kommt, dass man sich ein bisschen mehr wehrt. Das ist zu wenig.“
In Zahlen bedeutet dies zu allererst: Ein Sieg für die am wenigsten erfahrene Mannschaft der Bundesliga gegen das von der Routine her stärkste Team.
Vor dem Spiel standen 522 absolvierte Bundesliga-Partien der Heidenheimer 3.565 Spielen der Bayern-Profis gegenüber.
Dass der FC Bayern gegen einen Aufsteiger einen 2:0-Vorsprung noch verspielt, das hat es zuvor in der Bundesliga-Historie noch nie gegeben.
Eine Niederlage gegen einen Liga-Neuling hatten die Münchner zuletzt vor mehr als 23 Jahren (!) und zwar gegen den FC Energie Cottbus (0:1) hinnehmen müssen.
Im Stadion der Freundschaft sorgte der Ungar Vilmos Sebök (heute 50) am 14. Oktober 2000 mit seinem Treffer für eine der bis heute größten Pleiten des FC Bayern in der deutschen Eliteliga.
In der gleichen Saison verlor der Titelverteidiger aus München auch gegen den Berufs-Underdog aus dem eigenen Landkreis, die SpVgg Unterhaching (0:1).
Dennoch wurden die Bayern am Ende im vielleicht dramatischsten Bundesliga-Finale aller Zeiten („Vier Minuten im Mai“) dank eines Treffers zum 1:1 in Hamburg in der Nachspielzeit noch Deutscher Meister vor Schalke 04.
Von diesen Qualitäten ist der Branchenführer derzeit meilenweit entfernt.
6-mal hat Bayern München in dieser Saison verloren, so oft wie zuletzt 2011/2012 (Meister: BVB). Damals brachte ein 0:1 im direkten Duell bei Borussia Dortmund am 11. April 2012 das Ende aller Titel-Träume.
Nun wohl Heidenheim…
Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt (50) drehte zum 3. Mal in dieser Saison einen 2-Tore-Rückstand noch um – zuvor beim 2:2 in Dortmund und beim 3:3 beim großen schwäbischen Nachbarn VfB Stuttgart.
„Ich sagte zur Pause: Wir spielen all-in – entweder schießen sie uns aus dem Stadion oder wir drehen das Spiel“, verriet Schmidt dem ZDF. Letzteres passierte.
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