Ralf Rangnick („Wenn Sie flotte Sprüche hören wollen, dann müssen Sie nach München fahren. Wenn Sie flotten Fußball sehen wollen, müssen Sie zu uns kommen.“) führte die Hoffenheimer als Coach 2008 in die Bundesliga und in das Spitzenduell gegen die Bayern.
Doch am 1. Januar 2011 waren seine Tage im Kraichgau gezählt. Marco Pezzauoli übernahm für den Aufstiegscoach, der inzwischen als Nationaltrainer von Österreich das Zepter schwingt.
An diesem Donnerstag wäre der große Udo Lattek († 2015) 90 Jahre alt geworden.
Ehre, wem Ehre gebührt.
Zur Titelverteidigung 1975 in Paris kam es aber nicht. Bayern München und sein nicht minder von Legenden umwitterter Präsident Wilhelm Neudecker († 1993) feuerten Lattek am 2. Januar 1975.
Neudecker, der zusammen mit Manager Robert Schwan († 2002 / „Hinko, du Arschloch, du schreibst ab sofort Franz schreibt in BILD!“) und Trainer Zlatko „Tschik“ Cajkovski († 1998 / „Kleines, dickes Müller.“) den FC Bayern in den Sechzigerjahren praktisch erfunden hatte, war mit der Gesamtsituation unzufrieden.
Am 2. Januar 1975 bat Neudecker zum Krisengipfel. „Es muss sich was ändern“, begann Lattek. „Sie haben Recht, Herr Lattek“, stimmte der Bayern-Boss durchaus zu, „Sie sind entlassen.“ Für Uli Hoeneß (73) bis heute ein Schock: „Udo Lattek war dafür verantwortlich, dass Paul Breitner und ich 1970 zum FC Bayern gekommen sind, Paul und ich wären sonst zu 1860 München gegangen.“
Lattek-Nachfolger wurde Dettmar Cramer („Wenn besser möglich ist, ist gut nicht gut genug.“) und wurde mit den Bayern 2-mal Europacupsieger (1975 und 1976).
Er verstarb 2015 und im gleichen Jahr wie Lattek.
Die Bayern legten bei der frühesten Trainer-Entlassung in einem Kalenderjahr also vor. Das bedeutete aber nicht, dass der als „Trainer-Schleuder“ bekannte 1. FC Nürnberg, 1987 von den Münchnern als Rekordmeister abgelöst, das nicht auch drauf hatte.
Vier Tage im neuen Jahr ließ man im gewohnt hektischen Hamburg verstreichen, ehe Willi Reimann am 4. Januar 1990 für Gerd-Volker Schock Platz machen musste. Der inzwischen 74-jährige Lübecker, zuvor Assistent von Reimann, rettete den HSV 1990 vor dem Abstieg und führte die Norddeutschen 1991 in den UEFA-Cup. „Schock-n‘-Roll mit Furtok und Doll“, titelte BILD.
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