Meinung: Thomas Müllers Kritik an Bayern ist richtig
Bayer Leverkusen gegen den FC Bayern (3:0) zum Dritten – „Bayern zerlegt sich selbst“, schrieb BILD (Auslandsausgabe) am Montag. Kann man so sehen. Die Boulevardzeitung druckte auch das Statement von Weltmeister Thomas Müller (34) bei Sky nach dem Spiel im Wortlaut ab.
Insgesamt 30 Minuten war Thomas Müller in Leverkusen auf dem Feld. Eine Wende konnte „Radio Müller“ den Bayern nicht senden.
Dafür aber gab es nach dem Spiel nicht Radio Charivari, unseren persönlichen Lieblingssender in München im Taxi, sondern „Radio Chari-Klartext“.
„Wir müssen auch mal zocken“
Thomas Müller im Sky-Interview mit dem geschätzten Kollegen Patrick Wasserziehr: „Da fehlen mir, da kann ich jetzt Olli Kahn zitieren, teilweise die Eier! (vgl. Oliver Kahn – Gesammelte Werke: „Eier, wir brauchen Eier!“, d. Red.) Wir haben eine Verkopftheit in unserem Spiel, vor allem mit Ball. Wenn du Leverkusen siehst, da ist doch nicht jeder Schachzug geplant. Die zocken einfach. Die spielen Fußball. Die suchen Lösungen. Wir spielen von A nach B und von B nach C. Und keiner hat die Freiheit, einfach zu zocken. Wir müssen auch mal anpacken. Im Spiel waren wir nicht da.“
Die Bayern – in Leverkusen, wie auch in der letzten Saison, lange nicht da. Thomas Müller agierte im Bayern-Ensemble nicht zum ersten Mal als Wachrüttler. Im letzten Jahr hatte er nach zwei Mal 1:1 gegen Frankfurt und bei RB Leipzig gefordert, „den Wut-Motor anzuwerfen“. Und damit Trainer Julian Nagelsmann – im März nach 1:2 eben in Leverkusen gefeuert – vorgegriffen. Eine solche Manöverkritik ist eigentlich Sache des Trainers!
Gilt aber nicht für Müller. Nach dem ernüchternden 1:3 gegen RB Leipzig (33. Spieltag) und dem Riesen-Meistervorteil für Borussia Dortmund zog Müller die Psycho-Karte („Dass Dortmund beide Spiele gewinnt, das will ich erst mal sehen.“). Mit Erfolg.
87,9 Prozent
Ob sein Appell dieses Mal fruchtet, bleibt abzuwarten. Doch eine aktuelle Umfrage von FanQ / Fussballdaten.de vom 11. Februar 2024 zeigt, dass Müller mit seiner Kritik wohl offene Türen einrennt.
- 87,9 Prozent der Abstimmenden sahen Müllers verbalen Vorstoß als richtig an.
- Nur 6,1 Prozent votierten mit „Nein“, während jeweils
- Je 3 Prozent hatten sich mit „Vielleicht“ bzw. „Keine Meinung“ nicht festlegen wollten.
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