Nur 5 Premier-League-Minuten am 4. Februar 2024 beim FC Arsenal (1:3), einer richtungweisenden Niederlage für den FC Liverpool im Titelrennen der letzten Saison, waren Thiago Alcántara bei den „Reds“ noch vergönnt. In diesem Spiel war er allerdings kein Faktor mehr, das merkte man.
Am vergangenen Montag verkündete der in Italien geborene spanische Ex-Nationalspieler, Sohn von Weltmeister Mazinho (gewann den Titel 1994 in den USA), seinen Abschied vom Profifußball.
„Ich werde immer bereit sein, das zurückzugeben, was mir gegeben wurde“, schrieb Thiago, „ich habe die Zeit genossen. Danke, Fußball. Danke an alle, die mich begleitet haben.“
Zu diesen Wegbegleitern gehörte zweifellos er: Pep Guardiola (53). Der katalanische Coach des FC Bayern machte Thiago praktisch mit einem Satz zum Non-plus-ultra-Transfer bei den Münchnern: „Thiago oder nix!“
Der FC Bayern verpflichtete Thiago am 14. Juli 2013 für 25 Millionen Euro vom FC Barcelona, wo Guadiola seit 2011 sein Mentor war.
Richtig. Guardiola wollte nur ihn, der „das Spiel prägte, weil er es lesen konnte. Weil er gedanklich vielen oft einen Schritt voraus war“, wie ihn Thomas Böker im Kicker-Sportmagazin (Ausgabe vom 11. Juli 2024) würdigte. „Sehr viel besser als nix“, schrieb die Süddeutsche Zeitung (SZ) bei seinem Abschied.
150-mal lief Thiago Alcántara für Bayern München in der Bundesliga auf.
In 80 Spielen in der Champions League gelangen ihm Verein übergreifend 9 Tore, das wichtigste davon war das 3:2 im Achtelfinale mit den Bayern gegen Juventus Turin (4:2 n. V.) 2016.
Am 20. September 2020 bestaunten die Liverpool-Fans, aber auch die Anhänger des FC Chelsea im Stadion an der Stamford Bridge das Debüt des 7-maligen Deutschen Meisters, der sich zwei Tage zuvor für 22 Mio. Euro Ablöse den „Reds“ angeschlossen hatte.
In 45 Minuten lieferte Thiago Alcántara 75 erfolgreiche Pässe im Mittelfeldspiel der Mannschaft von Trainer Jürgen Norbert Klopp, das hatte es in 17 Jahren und seit Beginn der Datenerfassung zur Premier League noch nicht gegeben.
Bei den Bayern, aber auch bei „Barca“ und Liverpool hatte Thiago allerdings auch hohe Ausfallzeiten. Immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück.
In Liverpool fehlte er 2022/2023 insgesamt 365 Tage oder 57 Pflichtspiele lang nach Hüftverletzung, während er in seiner letzten Saison in Anfield 23 Spiele lang zum Zuschauen verdammt war.
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