Darum ist Marco Neppe beim FC Bayern so wichtig

Marco Neppe arbeitet beim FC Bayern seit 2014 und hatte sich vom Scout, zum Leiter der Abteilung bis zum technischen Direktor seit 2021 hochgearbeitet. Welche Faktoren sprechen dafür, dass er so wichtig für den Rekordmeister ist?

Marco Neppe geht den Medien aus dem Weg

Bei den Bayern zu arbeiten bringt auch einen hohen medialen Druck mit sich, doch Marco Neppe geht den Medien aus dem Weg und arbeitet mit den Bossen rund um Hasan Salihamidžić, Oliver Kahn und Herbert Hainer an dem FC Bayern der Zukunft.

Der technische Direktor der Münchner gibt keine Interviews und probiert sich von TV-Kameras zu entziehen. Ein Beispiel: Matthijs de Ligt wurde von Neppe von der Unterschrift bis zur Ankunft in Washington der USA-Reise begleitet. Als der Neuzugang aus der Limousine ausstieg und die Journalisten anfingen zu filmen, schlich sich der 36-Jährige an de Ligt vorbei und ging ins Teamhotel der Bayern-Stars.

Nur im Bayern-Magazin gab der technische Direktor Auskunft darüber, wie er den Kader zusammenstellt trotz der Hürden. „Die Kernfrage lautet: Wie agiert eine Mannschaft miteinander? Die faszinierendsten einzelnen Puzzleteile ergeben nicht das schönste Gesamtbild“, Neppe erklärt weiter: „Unser Kader sollte so geplant sein, dass sich unsere Fans mit ihrem Team identifizieren können, wir attraktiven Fußball spielen und maximaler Erfolg möglich ist.“

Neppe weiter: „Unser Kader soll magnetisch wirken – auf die Fans wie auf die Spitzenspieler aus aller Welt.“

Er hat ein enges Verhältnis zu den Spielern

Nicht nur bei den Bossen hat er ein enges Verhältnis, auch bei den Bayern-Stars ist er mit vielen privat befreundet. Mit Serge Gnabry oder Joshua Kimmich unternimmt der ehemalige Spieler von Alemannia Aachen des Öfteren etwas. Bei der Hochzeit von Kimmich, die im kleinen Kreis gefeiert wurde, war Neppe sogar anwesend. Vereinsintern ist man von seinem Fleiß und seinem Einsatz gestaunt.

Neppe hatte zuletzt den Abschied von Laurent Busser zum BVB und die Verpflichtung von Neu-Chefscout Markus Pilawa selber umstrukturiert. Auch die Installation von Halil Altintop, der als „Übergangskoordinators“ arbeitet, hat der technische Direktor initiiert.

Neppe ist die Schnittstelle zwischen Campus und Profis

Michael Reschke erinnert sich: „Was Marco mir am nächsten Tag gemailt hat, war von Form und Stil her grenzwertig. Aber von der Aussagekraft im Detail war es herausragend. Sein Talent war sofort sichtbar. Dann habe ich ihn unter meine Fittiche genommen.“

Reschke ist absolut überzeugt von Marco Neppe: „In der Kombination Kompetenz, Fleiß, Entscheidungsüberzeugung und tiefes Eintauchen in Themen ist Marco überragend. Die Transfers von Alphonso Davies oder Jamal Musiala sind aus meiner Sicht noch maßgebender als solche von Sadio Mané oder Matthijs de Ligt. Denn: Vom Scouting-Aspekt auf Musiala zu kommen, das durchzusetzen und alle Parteien mitzunehmen ist noch schwieriger als bei bekannten Stars. Argumentativ ist Marco für sein Alter herausragend!“

Reschke war 2014 von Bayer Leverkusen zu den Bayern gewechselt und nahm Marco Neppe mit. Als Reschke 2017 den Verein in Richtung VfB Stuttgart verließ, wollte dieser seinen Schützling Neppe auch mitnehmen. Dieser hatte bei den Bayern aber schon einen sehr guten Stand. Daher sagten die Bayern in Person von Uli Hoeneß, dass sie Neppe nicht ziehen lassen wollen. Schließlich wurde Neppe 2021 zum technischen Direktor befördert.

Neppe ist das Transfer-Auge der Bayern

Marco Neppe ist bei jeder Transferentscheidung beteiligt und ist der wichtigste Mitarbeiter von Sportvorstand Hasan Salihamidžić. Seit Kurzem sitzt er jetzt auch neben Trainer Julian Nagelsmann bei den Spielen. Er übernahm jetzt den Platz von Brazzo (Hasan Salihamidžić), der sich entschieden hatte, neben Oliver Kahn & Co. auf der Tribüne Platz zu nehmen.

Er sammelt Live-Eindrücke, führt Gespräche mit Scouts, mit Spielerberatern, Vereinen und mit den Spielern selbst. Neben Hasan Salihamidžić ist Neppe mitverantwortlich für die Bayern-Transfers in diesem Sommer-Transferfenster. Ob Neppe in die Fußstapfen von Salihamidžić treten wird und der neue Sportvorstand der Bayern in Zukunft sein könnte, bleibt offen.

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