Ex-Profi rät FC Bayern zur Verpflichtung von Timo Werner
Beim FC Bayern München ist Timo Werner wohl schon seit längerer Zeit ein Thema. Nun, nach dem Abgang von Sandro Wagner nach China, wird der Bedarf auf der Stürmerposition beim deutschen Rekordmeister wohl noch einmal akuter. Bis zur Sommerpause wollen die Münchener das Problem offenbar intern lösen. Dann soll jedoch definitiv ein zweiter echter Stürmer neben Robert Lewandowski verpflichtet werden. Nun rät auch ein ehemaliger Bayern-Profi seinem Ex-Klub zu einer Verpflichtung von Timo Werner.
„Wenn man Werner bekommt, sollte Bayern ihn holen“
Im Interview mit der Münchener „Abendzeitung“ äußerte sich Thomas Helmer zur personellen Situation beim FC Bayern, möglichen Neuverpflichtungen und dem ärgsten Konkurrenten um die deutsche Meisterschaft, Borussia Dortmund. Helmer selbst absolvierte 244 Pflichtspiele für den FC Bayern und wurde dabei dreimal deutscher Meister und zweimal DFB-Pokal-Sieger. Obwohl der Europameister von 1996 die meisten Spiele als Innenverteidiger absolvierte, gelangen ihm in seiner Karriere knapp 100 Torbeteiligungen. Eine Zahl, die Timo Werner, Helmers Wunschstürmer für den FC Bayern, natürlich längst egalisiert hat.
„Er ist ein super Spieler, sehr jung, noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung“, sagt Helmer über den 22-jährigen Nationalspieler. Zweifel, dass Werner noch nicht reif genug für die Aufgabe Bayern München sein könnte, teilt der Ex-Bayern-Kapitän nicht. „Ich teile die Befürchtung bei Werner nicht, dass er keine Position bei Bayern finden würde. Die findet er auf jeden Fall.“ Für ihn sei es eine alternativlose Entscheidung, die die Verantwortlichen des FC Bayern zu treffen haben. „Wenn man Werner bekommen kann, sollte Bayern ihn definitiv verpflichten.“
Helmer: „Hudson-Odoi passt gut in den Umbruch“
Allgemein sieht Helmer den FC Bayern gut gerüstet für den anstehenden personellen Umbruch. Auch Hasan Salihamidzic habe für ihn bislang einen guten Job gemacht. Besonders seine klaren Stellungnahmen beim Transfer-Poker um Callum Hudson-Odoi hebt Helmer hervor. „Brazzo hat sich aus meiner Sicht nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt, eher im Gegenteil: Er hat sich ganz klar positioniert.“ Obwohl die Verpflichtung im Winter wohl nicht mehr realisiert werden kann, glaubt Helmer an eine zweite Chance für die Münchener. „Ich glaube, dass es im Sommer noch mal eine Möglichkeit für Bayern gibt. Hudson-Odoi ist ein sehr guter Spieler, verdammt jung. Er passt gut in die Umbruchphase bei Bayern.“
Dass die Münchener vermeintlich oft Absagen von internationalen Top-Talenten bekommen, sieht der Sport1-Moderator auch durch die Schwierigkeit der Aufgabe bei Bayern begründet. „Für junge Spieler ist es beim FC Bayern schon immer extrem schwierig gewesen. Für 18- oder 19-Jährige ist der Schritt riesig. Ich finde es gut, wenn ein Spieler wie Sancho sagt, dass er sich Bayern noch nicht zutraut.“ Gerade beim BVB hätten junge Spieler größere Chancen, Spielpraxis zu erhalten. Der nächste Schritt könne immer noch folgen. „Bayern kann für Sancho ja immer noch kommen“, so Helmer.
Helmer sieht Dortmund in der Pflicht, Meister zu werden
Ob Sancho es schon mit Borussia Dortmund schafft, deutscher Meister zu werden, vermag Helmer nicht vorauszusagen. Für ihn könnte der kommende Spieltag jedoch bereits vorentscheidend werden. „Das kommende Wochenende wird einiges zeigen. Dortmund hat in Frankfurt nie besonders gut ausgesehen, das ist ein schweres Spiel. Leverkusen trifft mit dem neuen Trainer Peter Bosz auf Bayern. Vielleicht kommt jetzt noch mehr Spannung in den Titelkampf.“ Bei ausbleibender Verletztenliste und einem Anhalten der Euphorie und Begeisterung sieht Helmer den Dortmunder jedoch in der Pole Position auf den Titel.
Außerdem wagt der UEFA-Cup-Sieger von 1996 einen Ausblick in die Zukunft. Für ihn sei es quasi eine Pflicht, dass die Schwarzgelben bereits in diesem Jahr den FC Bayern vom Thron stoßen. „Wenn es Dortmund dieses Jahr nicht schafft, wird es die kommenden Jahre schwerer für den BVB.“ Zutrauen tut Helmer seinem anderen Ex-Verein Dortmund den Titel in diesem Jahr, dennoch bleiben weiter Restzweifel bestehen.