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Fehlendes Engagement ist nicht das Problem im Spiel von Leroy Sané

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In den vergangenen Tagen kursierte das Gerücht, dass ein Wechsel von Leroy Sané in diesem Sommer wahrscheinlich wäre. Mittlerweile scheint es, als würden die Verantwortlichen des FC Bayern München fest mit dem deutschen Nationalspieler planen. Ob die ewig andauernde, mediale Kritik am hochbegabten Flügelspieler des Rekordmeisters in Zukunft abreißen wird? Fussballdaten.de zeigt gute Gründe für einen Verbleib des 26-Jährigen in München auf und argumentiert, weswegen ihm „fehlendes Engagement“ nicht vorgeworfen werden sollte.

Sané offensiv mit überdurchschnittlichen Leistungen

Viele erwarten von Sané eine „Leistungsexplosion“, obwohl der Flügelspieler seit einigen Jahren an vielen Toren direkt beteiligt ist. In seinen ersten zwei Spielzeiten beim FC Bayern konnte der torgefährliche Linksfuß in 88 Einsätzen 24 Tore erzielen und 27 weitere Treffer vorbereiten. Damit braucht der Tempodribbler 108 Minuten für eine Torbeteiligung.

Ähnlich sieht es bei Serge Gnabry aus. Sanés Konkurrent um einen Platz in der Startelf erzielt alle 105 Minuten einen Scorerpunkt, während der Franzose Kingsley Coman 136 Minuten braucht. Nur die Vereinslegenden Franck Ribéry und Arjen Robben waren mit 99 Minuten und 90 Minuten besser.

Zugegeben. Beim FC Bayern München Torbeteiligungen zu sammeln, ist für professionelle Fußballspieler eine machbare Aufgabe. Immerhin versucht die deutsche Torfabrik um Thomas Müller gefühlt jedes Jahr den Rekord an in der Liga erzielten Toren zu brechen. Aber fernab von Toren und Vorlagen gelingt es Leroy Sané in einigen Punkten seines Spiels zu glänzen.

In der Defensive nicht schlechter als die Konkurrenz

Dennoch weiß Sané auch, fernab von Toren und Vorlagen, in einigen Punkten seines Spiels zu glänzen. In der Defensive gewinnt der 42-malige Nationalspieler ca. 48 Prozent aller seiner 6,9 Zweikämpfe pro 90 Minuten und fängt zusätzlich 0,8 Bälle pro Spiel ab.

Sein Mitspieler Gnabry gewinnt zwar gut die Hälfte aller Zweikämpfe, führt dafür aber auch nur durchschnittlich 6,6 Duelle und nimmt lediglich 0,6 gegnerische Pässe in derselben Zeit auf. Der Ex-Schalker führt also mehr Zweikämpfe als sein Teamkollege, wodurch er pro Spiel mehr Bälle gewinnt.

Sané mit beeindruckender Laufleistung

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Blick auf die Laufleistung von Sané: Hier zeigt der 26-Jährige mit 10,8 Kilometern pro Spiel die Bestleistung auf seiner Position. Während Gnabry noch 10,6 km pro Spiel abspult, kommt Coman nur noch auf 10,5 km pro Spiel.

Aber nicht nur bei der absoluten Laufleistung hat der geborene Essener die Nase vor. Auch in Sachen Sprints ist der deutsche Nationalspieler engagierter als seine Konkurrenz. Während er 37-mal im Spiel zum Sprint ansetzt, versuchen es seine Teamkollegen nur 30- bzw. 32-mal.

Im Eins-gegen-Eins ist der technisch begabte Münchener Leroy Sané kaum aufzuhalten. (Foto: imago images)

Brillanz bei langen Pässen

Sané zeichnet sich durch gute Bewegungen auf engen Räumen aus, was gegen tief stehende Gegner eine wichtige Eigenschaft im Spiel der Bayern darstellt. Diese Saison konnte der Techniker dabei 60 Prozent aller seiner Dribblings erfolgreich und ohne Ballverlust beenden. Ein Wert, auf den auch seine Konkurrenten Gnabry und Coman kommen. Im Vergleich zu seinen zwei Teamkollegen beeindruckt der Linksaußen aber auch durch die höchste Quote angekommener Flanken, auch wenn das Schlagen von Flanken weniger zu seinem Spiel gehört.

Zudem hat der 26-Jährige die eindeutig beste Passquote bei langen Bällen (78 Prozent), während beim Kurzpassspiel und bei den Passprofilen aufgrund der Spieltaktik der Bayern nur geringe Unterschiede zwischen den Flügelspielern ausgemacht werden können.

Natürlich hängen Leistungen immer von der aktuellen Form ab und ob sich ein Spieler im Verein wohlfühlt. Beim FC Bayern wird Sanés Muttersprache gesprochen. Seine Mitspieler sind teilweise Nationalmannschaftskollegen, die er schon viele Jahre kennt. Dass der immer noch junge Spieler über ein unglaubliches Potenzial verfügt, ist kein Geheimnis. Und wenn er eines Tages eine Leistungsexplosion erleben sollte, dann vermutlich im Trikot des deutschen Rekordmeisters.

Fehlendes Engagement in Statistiken nicht erkennbar

Zwar mögen Sanés Torbeteiligungen über die Saison hinweg etwas ungleich verteilt sein, aber dennoch waren es auch nicht gerade wenige Tore und Vorlagen, die er bejubeln durfte. Und auch wenn der 26-Jährige stellenweise „lustlos über den Platz schleichen“ mag, wie es ihm in den Medien mitunter unterstellt wird, lässt sich fehlendes Engagement anhand der Spielstatistiken nicht belegen.

Der Flügelspieler führt keineswegs weniger Zweikämpfe als auf seiner Position üblich. Auch sein Kurzpassspiel zeigt keine Defizite. Bei langen Bällen hat er sogar eine 26 Prozent höhere Passquote als Teamkollege Gnabry. Dazu kommt die Laufleistung: Über 90 Minuten läuft Sané mehr als seine Mitspieler auf der gleichen Position. Es muss also andere Gründe haben, wieso er regelmäßig in der Kritik steht.

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