Fein denkt noch nicht an den FC Bayern: „Ich will mit dem HSV aufsteigen“
Kurz vor dem Jahreswechsel wurde der ursprünglich bis 2021 laufende Vertrag von Adrian Fein beim FC Bayern vorzeitig bis 2023 verlängert. Denn dem 21-Jährigen ist es beim Hamburger SV gelungen, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Im Trikot der Hanseaten überzeugte der ausgeliehene Mittelfeldspieler in dieser Saison mit konstant guten Leistungen. Die Verantwortlichen an der Säbener Straße hoffen, dass mit Fein endlich mal wieder ein Eigengewächs den Sprung in die Profimannschaft schafft.
Salihamidzic setzt auf Fein
„Wir sind froh, dass Adrian konstant gute Spiele macht, und er sich stark in Hamburg präsentiert. Für ihn war es genau der richtige Weg, zum HSV zu gehen. Dieter Hecking ist ein sehr erfahrener Trainer, unter ihm wird Adrian weiter reifen und sich auch als Persönlichkeit entwickeln“, sagte Bayens Sportdirektor Hasan Salihamidzic bereits im Oktober der „SportBild“. Der 43-Jährige sehe „die Chance, dass eines unserer Talente nach überzeugenden Lehrjahren im Profifußball zum FC Bayern zurückkehrt und Mitglied unserer Mannschaft wird. Wir stehen in regelmäßigem Austausch mit dem Jungen, er hat die Qualität, das zu schaffen.“
Lahm, Kroos, Alaba – Fein?
Fein kam 2006 als Siebenjähriger ausgerechnet vom Erzrivalen 1860 zu den Bayern. Nachdem zuletzt David Alaba dauerhaft der Sprung aus der Bayern-Jugend zu den Profis gelungen war, scheint Fein als gebürtiger Münchner nun prädestiniert dafür, es dem Österreicher gleichzutun. Alaba kam 2011 nach einer Ausleihe zu Hoffenheim zurück nach München und konnte sich anschließend behaupten. Eine ähnliche Herangehensweise war seinerzeit auch bei Phillip Lahm (Stuttgart) oder Toni Kroos (Leverkusen) von Erfolg gekrönt. Wird Fein nun der nächste in der Reihe?
„Adrian durfte in den vergangenen eineinhalb Jahren in der 2. Bundesliga viel Spielpraxis sammeln und konnte dadurch große Fortschritte in seiner Entwicklung machen. Wir sind von seinem Potenzial überzeugt und haben ihn deshalb längerfristig an den FC Bayern gebunden.“ So kommentierte Salihamidzic Ende Dezember die Vertragsverlängerung, die für Fein natürlich eine Bestätigung war. „Ich bin in München geboren und habe beim FC Bayern viele Jahre meiner Jugend verbracht. Umso glücklicher bin ich, dass ich jetzt die Chance bekommen habe, meinen Vertrag zu verlängern. Die Zeit beim Hamburger SV ist sehr wichtig für mich. Ich kann Spielpraxis sammeln und mich weiterentwickeln.“
„Ich musste defensiv zulegen“
In der Vorsaison war er noch an Regensburg ausgeliehen und sammelte bei den Oberpfälzern erste Erfahrungen im Profibereich. „Vor allem defensiv musste noch zulegen. Das ist mir gelungen“, zitiert der „kicker“ den beidfüßigen Mittelfeldstrategen. Nachdem Fein in Hamburg fulminant begann, bekam seine Leistungskurve allerdings zwischenzeitlich einen kleinen Knick. „Die Gegner hatten sich auf mich eingestellt. Ich musste mein Spiel ein wenig verändern“, beschreibt er diesen Lernprozess. Beim HSV ist Fein längst unumstritten. Lediglich aufgrund eines Jochbeinbruchs verpasste er im Februar zwei Ligaspiele, ansonsten stand er immer auf dem Rasen.
Ob Fein ab dem Sommer allerdings tatsächlich das Trikot des Rekordmeisters trägt oder erneut ausgeliehen wird, scheint offiziell noch nicht geklärt zu sein. Durch die Corona-Pause ist der Transfermarkt weitgehend zum Erliegen gekommen. Klar ist aber, dass die Konkurrenz in der Schaltzentrale der Bayern riesig sein wird. Immerhin machten mit Alphonso Davies und Joshua Zirkzee zuletzt bereits zumindest zwei extern verpflichtete Youngster nachhaltig auf sich aufmerksam.“Ich denke noch nicht an den FC Bayern“, stellt der U21-Nationalspieler klar. Wie und wann die Saison zu Ende gebracht wird, ist ebenfalls noch ungewiss. Deutlich klarer sind Feins Ambitionen: „Ich will hier aufsteigen.“