FC Bayern München

Gnabry über seine „schwierigste Entscheidung“ und den Champions-League-Sieg

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Dienstagabend tritt der FC Bayern am zweiten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase bei den Spurs an. Vor dem Duell steht in England Serge Gnabry besonders in Fokus. Der Offensivmann war 2011 als 15-Jähriger aus der Jugend des VfB Stuttgart zu den Gunners gewechselt, konnte sich bei Tottenhams Erzrivalen jedoch letztlich nicht durchsetzen. Mittlerweile ist er bei den Münchnern und in der Nationalmannschaft eine feste Größe.

Olympia 2016 als Startschuss

Um es dahin zu schaffen, musste Gnabry allerdings auch schwere Zeiten durchstehen. Bei Arsenal war er außen vor, eine Leihe zu West Brom mit dem damaligen Trainer Tony Pulis wurde 2015 zum sportlichen Fiasko und vorzeitig abgebrochen. Wie es dazu kam? „Mir wurde gesagt ich würde viel Spielzeit bekommen, sonst hätte ich bei einem anderen Team unterschreiben können“, zitiert ihn die „Daily Mail“. „Ich kann nicht wirklich viel sagen, aber ich habe bei West Brom mein Bestes gegeben und es hat nicht funktioniert“.

Vor den Olympischen Spielen in Rio wollten die Gunners den Vertrag mit Gnabry eigentlich vorzeitig verlängern, doch es kam nicht dazu. Bei dem Turnier trumpfte Gnabry dann auf und führte das deutsche Team von Trainer Horst Hrubesch mit sechs Treffern in sechs Spielen 2016 zur Silbermedaille. Gnabry „hatte fünf oder sechs Spiele in Folge gespielt, meinem Rhythmus gefunden und ich sagte mir: ‚Okay, ich muss spielen‘.“ Bei Arsenal war die Offensive damals mit Stars wie Alexis Sanchez, Mesut Özil, Theo Walcott, Alex Oxlade-Chamberlain oder Danny Welbeck gespickt. „Ich war weiterhin überzeugt davon, dass ich es ins Team schaffen könnte aber ich wollte einfach nicht mehr warten. Ich wollte nicht mehr vierte oder fünfte Wahl sein.“

Foto: Julian Finney/Getty Images

„Musste einen Schritt zurück machen“

Es folgte der Wechsel nach Bremen, „es war die schwierigste Entscheidung die ich im Fußball je treffen musste, einen Klub wie Arsenal zu verlassen, die Fans, die Mitspieler“. Aber um zu spielen „musste ich einen Schritt zurück machen und es war die richtige Entscheidung“. Nach seinen Jahren auf der Insel wurde Gnabry bei Werder nun endgültig einem breitem Publikum in Deutschland bekannt. Den elf Toren in 27 Einsätzen folgte 2017 der Transfer zu Bayern, die ihn direkt nach Hoffenheim verliehen. Bei den Kraichgauern konnte er seine Leistungen mit zehn Treffern und sieben Vorlagen bestätigen.

Seit Sommer letzten Jahres läuft er schließlich für die Münchner auf, 13 Tore und neun Assists sind die Bilanz seiner Premieren-Saison. Nach den Abgängen von Franck Ribery und Arjen Robben ist es nun neben Kingsley Coman der heute 24-Jährige, der bei den Bayern auf den Außenbahnen für Wirbel sorgen soll. Auch gegen die Spurs, an die er nach Arsenals FA-Cup-Sieg 2014 noch gute Erinnerungen hat. „Ich hoffe, dass das auch diesmal gelingt. Ich weiß, was auf uns zukommt.“

Foto: Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images

Gnabry sieht die Spurs als Gradmesser

Das Gastspiel beim Vorjahresfinalisten soll für Gnabry aber nur eine Zwischenstation auf Bayerns Weg zum ganz großen Coup sein. „Bevor ich kam waren sie immer in den Halbfinals… sie haben besser als ihre Gegner gespielt, aber es nicht geschafft, zu gewinnen. Letztes Jahr hatten wir eine sehr junge Mannschaft: mit mir, Niklas (Süle), Joshua (Kimmich). Unser Hauptziel ist es, es ganz nach oben zu schaffen, und ich denke, wir haben das Potential dazu“. Ist man dieses Jahr stärker? „Ich weiß es nicht. Es ist eine andere Mannschaft. Eine Mannschaft, die sehr weit kommen kann. Mit Coutinho und Ivan (Perisic), die neu dabei sind, mit Lucas (Hernandez) und Benji (Pavard), die alle schon auf Top-Level gespielt haben… Es wird vor allem mentale Stärke brauchen, um die Top-Teams zu schlagen. Gegen die Spurs werden wir sehen, wie weit wir schon sind“.

Gnabrys eigene mentale Stärke hat sich insbesondere während der schweren Zeit bei West Brom herausgebildet. „Ich sagte zu mir: ‚Auch wenn ich null Chance habe zu spielen, alles was ich tun kann, ist hart arbeiten.‘ Diese Mentalität ist mir heute erhalten geblieben und hat mir geholfen, ein Bayern-Spieler zu werden.“ 

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