Mit dem Namen Diego Contento dürften die meisten Fußballfans überwiegend gute Erinnerungen verknüpfen. Der Linksverteidiger war einer der Münchener Spieler, die bei der Talentflut um die Jahre 2009 und 2010 die höchste deutsche Bühne betreten durften. Zusammen mit seinen ehemaligen Mitspielern aus der zweiten Mannschaft des FC Bayern, Mats Hummels, Holger Badstuber, David Alaba, Toni Kroos und Thomas Müller durfte das Talent zeigen, was er konnte.
Auch wenn diese Spieler durchaus sehr verschiedene Wege eingeschlagen haben, können sie doch alle beachtliche Erfolge aufweisen. Heute ist der Deutsch-Italiener verletzungsbedingt ein wenig aus dem Blickfeld verschwunden und gegenwärtig nicht mehr im Profigeschäft zu Hause. Jedoch soll dies nicht so bleiben. Derzeit arbeitet der 49-malige Bundesligaspieler an einem Comeback und trainiert dafür beim FC Aschheim in der Bezirksliga mit.
Von 1995 bis 2008 durchlief Diego Armando Valentin Contento die Jugendvereine des FC Bayern München. In den drei folgenden Jahren kam der heute 32-Jährige immer wieder für die erste und zweite Mannschaft der Bayern zum Einsatz. Am 10. Februar 2010 debütierte der Linksverteidiger unter Louis van Gaal im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen Greuther Fürth für die Profis. Eine Woche später folgte sein erster Einsatz in der Champions League gegen den AC Florenz.
Kurz darauf, am 20. Februar 2010, spielte der Linksfuß erstmals in der Fußball-Bundesliga – direkt über 90 Minuten. In den folgenden elf Bundesligapartien kam der Defensivspieler in weiteren acht zum Einsatz, von denen er sechs durchspielte. Auch in den Halbfinalspielen der Champions League gegen Lyon bestritt Contento zweimal die vollen 90 Minuten. Im DFB-Pokal-Halbfinale gegen den FC Schalke 04 konnte er erstmals über 120 Minuten zeigen, was er kann.
In seiner ersten Saison für die Profis des FC Bayern München spielte der Verteidiger 14 Mal, konnte zwei Tore direkt vorbereiten und gewann zehn Spiele. Nur eine Partie, das Bundesligaspiel gegen den VFB Stuttgart, ging verloren. Insgesamt gewann der deutsche B-Jugendmeister von 2006/07 in seiner Zeit in München dreimal die deutsche Meisterschaft, dreimal den DFB-Pokal, zweimal den deutschen Superpokal und je einmal die Champions League, den UEFA-Supercup und die FIFA-Klub-Weltmeisterschaft.
Nach seiner Zeit bei Bayern München mit insgesamt 69 Einsätzen ging es für den Deutsch-Italiener nach Frankreich. In vier Spielzeiten beim FC Girondins Bordeaux kam Contento auf 94 Spiele, wobei ihm drei Tore und vier Vorlagen gelangen. Nach einer wenig erfolgreichen Zeit bei Fortuna Düsseldorf, wo der Linksverteidiger fast die komplette erste Saison mit einem Kreuzbandriss aussetzten musste, folgte der Wechsel zum SV Sandhausen.
Dort kam der viermalige Junioren-Nationalspieler regelmäßig zu Spielzeit. In der Saison 2020/21 kam der gebürtige Münchener zu 24 Einsätzen, zuzüglich zweier DFB-Pokalspiele. Seit dem Ende der Saison ist der Linksfuß vereinslos, mittlerweile also fast schon ein ganzes Jahr. Im Herbst 2021 bot der FC Bayern München dem Defensivspieler an, im Trainingsbetrieb der Reserve mitzuwirken. Ein festes Engagement wurde jedoch ausgeschlossen.
Um sich für potenzielle Interessenten in Stellung zu bringen, trainiert der 32-Jährige nun auf freiwilliger Basis in der Bezirksliga mit. Dass sich der Linksverteidiger gerade beim FC Aschheim auf ein mögliches Profi-Comeback vorbereitet, ist kein Zufall. Denn dort spielen auch seine drei Brüder Alessandro (21), Domenico (37) und Vinzenco (39). Der Trainer des FC, Thomas Seethaler, ist sich sicher, dass der ehemalige Bayern-Spieler nicht mehr lange auf deren Fußballplatz zu sehen sein wird.
„Spielen wird er bei uns keinesfalls, er will dies wieder höherklassig tun, und da macht sich die Bezirksliga im Steckbrief nicht gut“, erklärte Seethaler und schwärmte zugleich von Contentos Fähigkeiten. „Man merkt da dann schon natürlich einen Unterschied. Wenn der Diego einen Diagonalball schlägt, kommt der wie von der Schnur gezogen. Auch von der Taktik her. Der weiß schon, wo der Ball hinkommt, bevor er überhaupt gespielt wurde.“
Mit einem Champions League-Sieger trainieren zu dürfen, ist für die jungen Spieler im Verein sicher ein Erlebnis, von dem sie nur profitieren können. Den Gang Contentos in eine höhere Spielklasse müssen die Jungs vermutlich trotzdem nicht mit Wehmut betrachten. Im Zweifelsfall können sie sich auch im Fernsehen noch einiges vom mehrmaligen deutschen Meister abschauen. Wo auch immer er dann spielen wird.
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