Die Ligue 1 meldete sich am Mittwochabend aus der WM-Pause zurück. Der ehemalige Serienmeister Olympique Lyon startete mit einem 4:2 (3:1) bei Stade Brest. Das tat man bei Lyon allerdings ohne Rio-Weltmeister Jérome Boateng (34).
Beim Blick auf die Aufstellungen der Partie Stade Brest gegen Olympique Lyon suchte man am Mittwoch vergeblich nach Jérome Boateng.
Der 34-jährige Ex-Bundesligaprofi von Hertha BSC, dem Hamburger SV und Bayern München stand zum zweiten Mal in Folge und nach dem Heimspiel gegen OGC Nizza (1:1) vor der WM-Pause im November nicht im Kader von „OL“. Das verheißt für Boateng nichts Gutes.
David Fioux von Frankreichs Fußball-Bibel L‘ Equipe hatte bereits vor dem Spiel in Brest für die Zeitschrift SPORT BILD (Ausgabe 51 / 2022) die Situation von Jérome Boateng bei „OL“ analysiert. Sein wenig optimistisches Urteil: „Unter Laurent Blanc hat sich Jérome Boateng zurück gekämpft. Eine Zukunft in Lyon hat er trotzdem nicht.“
Es gibt in der Tat leider nicht viele Fakten, die für eine Vertragsverlängerung des deutschen Weltmeisters von 2014 sprechen. Sein Kontrakt läuft am 30. Juni 2023 nach 2 Spielzeiten in Frankreich ab. In seiner ersten Saison in Lyon kam Boateng noch auf 24 Liga-Einsätze (1 Tor-Vorlage).
Der Trainerwechsel bei Olympique im Oktober 2022 mit Weltmeister Laurent Blanc (57 / „Le President“) für den „Bosz-Dienst“, Ex- BVB- und Bayer-Coach Peter Bosz (59), half Boateng nur bedingt.
Bosz nominierte den Champions-League-Gewinner von 2013 und 2020 entweder gar nicht oder beließ ihn 90 Minuten auf der Bank.
Als Grund nennt L‘ Equipe unter anderem eine angebliche tätliche Auseinandersetzung mit seinem Mitspieler Bruno Guimaraes (jetzt Newcastle United). „Auch“, so David Fioux weiter, „soll Boateng bei Taktik-Fragen nicht immer einer Meinung mit Bosz gewesen sein. Hinzu kam der Fitness-Faktor, Boateng konnte ein Spiel von Anfang bis zum Ende nur schwer auf höchstem Level durchhalten.“ Das ist hart!
Am 16. Oktober 2022, beim 2:3 bei Stade Rennes, griff der Ex-Bayernprofi erstmals ins Ligue-1-Geschehen ein. Blanc brachte den bei Bosz in Ungnade gefallenen Weltmeister insgesamt 4-mal, dabei aber nur in einem Spiel über die vollen 90 Minuten – und das war beim 1:0-Heimsieg gegen den OSC Lille Ende Oktober.
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