Lothar Matthäus hat einmal mehr Stellung bezogen. Beim Interview mit dem „kicker“ in Houston äußerte sich Deutschlands Rekordnationalspieler unter anderem über Uli Hoeneß, den Meisterkampf in der Bundesliga, Julian Nagelsmann und Shootingstar Kai Havertz. Auch zu Leroy Sané, Moussa Dembelé und dem Duell zwischen Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen hat der 58-Jährige eine klare Meinung.
Matthäus zeigt sich „überhaupt nicht“ überrascht von Hoeneß‘ bevorstehenden Rückzug, allerdings gehe natürlich „ein Gesicht des FC Bayern und der Bundesliga“ verloren. „Ich glaube aber nicht, dass Uli ganz aufhört, er wird als Ratgeber weiter seine Meinung einbringen, vielleicht wird er Ehrenpräsident“, mutmaßt der fünfmalige WM-Teilnehmer. Bayerns aktuelle Mannschaft habe „Klasse, sie ist verjüngt worden“. Für den großen Wurf, den Gewinn der Champions League, brauche man aber „zwei, drei weitere Spieler von hoher Qualität.“
Gerade in der Offensive sieht er Handlungsbedarf. „Man braucht zwei Außenspieler.“ Kingsley Coman und Serge Gnabry könne Niko Kovac zwar „in die Fußstapfen von Ribery und Robben treten lassen. Aber beide waren in jungen Jahren verletzungsanfällig.“ Sané sieht er als „1A-Lösung“. Sollte der 23-Jährige zusagen, „dann greift Bayern tief in die Tasche“, ist er sich sicher. Dembelé, der „sich zweimal weggestreikt“ hat, sieht Matthäus skeptisch. „So jemand kann einen ganzen Verein verrückt machen.“
„Die Konkurrenz wird größer“, sagte er im Hinblick auf das Titelrennen. Bayern startet natürlich „als Favorit“, aber Matthäus traut „nicht nur Dortmund, sondern auch Leipzig und Leverkusen“ die Verfolger-Rolle zu. Nagelsmann sei „ein intelligenter Trainer, der seine Qualität bewiesen hat“, lobt er. Sollte der 32-Jährige die Sachsen „um Nuancen“ verbessern, „ist RB ein ernsthafter Herausforderer.“
Auch von Havertz ist der Weltfußballer von 1991 begeistert. „Er hat die Latte sehr hoch gelegt, für mich war er der Spieler der Saison.“ Sollte der 20-Jährige seine „Leichtigkeit, Cleverness, Präsenz auf dem Platz und Torgefährlichkeit“ beibehalten, „dann könnte er irgendwann mein Nachfolger als Weltfußballer werden.“ Beim Nationalteam setzt er hingegen voll auf Routine. Sollte der Führungsspieler Neuer nicht patzen, „gibt es trotz der Weltklasseleistungen von ter Stegen keinen Grund zu wechseln.“
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