Marco Neppe, der seit 2014 für den FC Bayern München arbeitet, verrät nun in einem Interview, worauf die Verantwortlichen bei einem möglichen Neuzugang der Bayern achten. Die Münchner sind aktuell finanziell nicht in der Lage Unsummen auszugeben. Das Überraschende an dem Interview ist, dass der ehemalige Fußballprofi eigentlich den Medien aus dem Weg geht und hinter dem Schatten der Bosse arbeitet.
Nicht nur das Sportliche muss mit den Bayern zusammenpassen, auch die „Mentalität, Resilienz, Kommunikation, Mut und Aktivität fließen in die Bewertung ein und müssen genau angeschaut werden“, erklärt Neppe im Gespräch mit dem „kicker“.
Der Transfermarkt wird daraufhin „gescannt, die Netzwerke werden angezapft, Informationen eingeholt, etwa zum Charakter eines Spielers, zu seinem persönlichen Hintergrund“. Die möglichen Vertragsklauseln der Spieler müssen ebenfalls in Erfahrung gebracht werden.
Neuzugänge bedeutet auch Ausgaben: In der Corona-Krise musste der deutsche Rekordmeister, wie jeder andere Verein, die Ausgaben reduzieren, und man war gezwungen kreative Lösungen zu finden.
In diesem Jahr konnten die Münchner einige ihrer Bankdrücker gewinnbringend verkaufen. Die Einnahmen wurden in neue Spieler wie, Noussair Mazraoui, Ryan Gravenberch, Sadio Mané, in den teuersten Neuzugang Matthijs de Ligt sowie in Top-Talent Mathys Tel investiert.
Der 36-Jährige sagt dazu: „Wir hatten in diesem Jahr die Einnahmen, um zu investieren“, allerdings sind die finanziellen Möglichkeiten nicht so hoch, „wie [bei] andere[n] in Europa, mit denen wir sportlich konkurrieren, deshalb müssen wir kreativ und schnell sein“.
Neppe habe „keine Vorliebe für einen bestimmten Spielertyp. Eigenschaften wie Leidenschaft, Siegeswille, Körpersprache und das Verhalten, wenn es in einem Spiel nicht läuft, interessieren mich sehr.“ Der gebürtige Offenbacher fügt hinzu: „Da geht es auch um das Pushen. Ist ein Spieler angespannt oder cool? Welche Energie geht von ihm aus? Was für ein Charakter steckt in ihm?“.
Fußballer müssen in Spielen sich oft und schnell entscheiden, so Neppe: „Spekuliere ich oder bleibe ich in der Kette? Komme ich entgegen? Gehe ich steil? Halte ich Anschluss oder konzentriere ich mich auf die Restverteidigung? Nehme ich den Ball geschlossen an oder drehe ich auf? Wie viel Risiko gehe ich? Dribbling oder Pass? Verlagern oder vertikale Lösung?“
Neppe erklärt weiter: „Es gibt so viele Entscheidungsmomente während eines Spiels. Ein Spieler mit hoher Entscheidungsqualität verfügt über ein greifbares Talent.“
Marco Neppe ist die rechte Hand von Sportvorstand Hasan Salihamidžić. Beide kümmern sich um den Bayern-Kader und waren verantwortlich für den Umbau in diesem Transferfenster.
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