Das unglückliche und millionenschwere einjährige Kapitel von Sadio Mané beim FC Bayern München ist offiziell beendet. Der 31-Jährige wechselt zum saudischen Erstligisten Al-Nassr und unterschrieb in der Wüste einen Vertrag über mindestens drei Jahre. Das gaben der neue Verein und „Sky“ am Dienstagabend bekannt. Der Klub von Cristiano Ronaldo bezahlt für den Offensivspieler rund 30 Millionen Euro Ablöse inklusive möglicher Boni.
Damit kassiert der FC Bayern für den scheidenden Transfer-Flop nahezu die gleiche Summe, die man im vergangenen Jahr für ihn ausgegeben hatte (rund 32 Mio. €). Es ist eine Trennung, die nichts mehr mit dem Glamour und Getöse bei der Ankunft des Senegalesen in München zu tun hatte. Ein Abgang ohne Abschiedsspiel, ohne Trennungsschmerz, ohne die großen Gesten und Worte.
Dabei wäre der Rechtsfuß gerne in der bayrischen Landeshauptstadt geblieben, um sich beim deutschen Rekordmeister beweisen zu können. „Der Abschied vom FC Bayern tut mir weh. Ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht“, sagte ein enttäuschter Mané am Montag bei Sky: „Ich wollte es in dieser Saison allen beweisen.“ Sein Trainer Thomas Tuchel äußerte sich am Dienstag zum Abgang Manés.
„Ich hatte eine lange Umarmung mit Sadio“, verriet der Coach zur Verabschiedung in Tokio am vergangenen Sonntag. Beide seien nicht glücklich über die Entwicklung, aber der vorzeitige Wechsel sei am Ende „die beste Lösung in der Situation“ gewesen. An seiner persönlich guten Beziehung zu Mané werde sich nichts ändern, versicherte Tuchel. „Ich verstehe, dass er verletzt ist, aber ich bin auch nicht glücklich.“
Mané kam im Sommer 2022 als vermeintlicher Königstransfer und Weltstar vom FC Liverpool an die Säbener Straße. Den immensen Erwartungen konnte der Senegalese mit wettbewerbsübergreifend zwölf Toren und sechs Vorlagen jedoch nicht gerecht werden. Vor allem in der Bundesliga-Rückrunde sowie unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel war Mané oft nur zweite Wahl, auch aufgrund einer schweren Verletzung vor der WM. Zudem sorge er auch abseits des Platzes für Ärger – primär durch seine Kabinen-Handgreiflichkeit gegen Leroy Sané.
Der FC Bayern spart künftig das rund 22 Millionen Euro schwere Gehalt von Afrikas Fußballer des Jahres ein. Für Mané selbst zahlt sich der Wechsel nach Saudi-Arabien finanziell aus. Bei Al-Nassr soll er wohl doppelt so viel verdienen wie in München. In der Wüste erwarten den 31-Jährigen 40 Millionen Euro pro Jahr, sowie weitere zehn Millionen Euro an Bonuszahlungen.
Der Klub aus Riad hat in diesem Sommer bereits Marcelo Brozovic (von Inter Mailand), Alex Telles (von Manchester United), David Ospina (von SCC Neapel) oder Seko Fofana (von RC Lens) verpflichtet. Die neue Saison im Wüstenstaat beginnt fast zeitgleich mit der Bundesliga.
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