Zu Beginn der Saison überraschte Sebastian Rudy viele im Umfeld des FC Bayern München mit starken Leistungen. Zeitweise spielte er sich sogar in die Startelf. Zuletzt fand sich der ehemalige Hoffenheimer aber immer wieder auf der Bank wieder. Gegen Hertha BSC am vergangenen Spieltag wurde Rudy nicht einmal eingewechselt. Im Interview mit dem “kicker” äußerte er sich nun kritisch zu seiner Situation beim Rekordmeister, bleibt aber zuversichtlich, bei der WM im Sommer dabei zu sein.
Es war eine Überraschung, als Rudy im vergangenen Sommer von der TSG Hoffenheim zu den Münchenern wechselte. Unter dem damaligen Trainer Carlo Ancelotti, strafte der 27-Jährige jedoch alle Kritiker Lügen und überraschte mit starken Leistungen im defensiven Mittelfeld. Nachdem Jupp Heynckes den Trainerposten bei den Bayern übernahm, kam der Mittelfeldspieler jedoch immer weniger zum Einsatz und saß zuletzt bei den Topspielen gegen Besiktas Istanbul und dem FC Schalke sogar auf der Tribüne.
Im Kicker-Interview betonte Rudy: „Bank oder Tribüne sind nicht mein Anspruch.“ Zudem erklärte er, dass er in einem Alter sei, „in dem er nicht mehr herumgeschoben werden will.“ Trotz der Kritik von Chef-Trainer Jupp Heynckes, dass ihm etwas die Robustheit fehle, will er seinen Spielstil beibehalten. „Ich glaube nicht, dass ich mich entscheidend verändern sollte“, sagt der gebürtige Schwabe und erläutert, dass der FC Bayern ihn grade wegen seiner spielerischen Qualitäten verpflichtet habe.
Sebastian Rudy ist ein reflektierter und eher ruhiger Typ – eine „üble Showgrätsche“ würde ihm nicht liegen. Selbstkritisch gab sich der Spieler aber dann doch und ergänzte, dass er durchaus bereit für kleinere Korrekturen sei: „Aber ich muss auch gucken, dass die anderen auf mich schauen, man muss schon auch egoistisch in die Situation reingehen, das bin ich noch zu wenig.“ Die bisherige Bilanz seiner Torausbeute mit null Toren in 25 Spielen möchte Rudy auch optimieren: „Da muss ich entschlossener werden.“
Über einen Vereinswechsel denkt der Schwabe nicht nach und erklärt kämpferisch: „Ich bin nicht hierher gekommen, um schon nach einem Jahr wieder zu gehen.“ Zudem verriet Rudy seine Einschätzung in Bezug auf die Weltmeisterschaft im kommenden Sommer. Vor zwei Jahren wurde der defensive Mittelfeldspieler nicht für den finalen Kader berücksichtigt. Nun sei er jedoch fest davon überzeugt, dass er von Jogi Löw berücksichtigt wird. Aufgrund des positiven Feedbacks und seiner guten Leistungen bei Länderspielen versprach der 27-Jährige seinen Fans, „auf jeden Fall dabei“ zu sein.
Es wäre nicht das erste Mal, dass sich ein Spieler, der beim FC Bayern nicht zum Zuge kommt, bei der Nationalmannschaft positiv in den Vordergrund spielt. Daher wird Rudy sicherlich nichts unversucht lassen um auch in Russland auf sich aufmerksam zu machen.
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